© Veronika Pausner, Radio FRO

Entwicklung

Barrierefreies Radio-Mischpult aus Linz

"OpenAIR - Accessiblity in Radio Production" heißt das Projekt, das in Linz von Radio FRO und dem Ars Electronica Futurelab durchgeführt wurde. Seit 2006 unterstützt Radio FRO, das Freie Radio in Linz, bereits Menschen mit Beeinträchtigung bei der selbständigen Produktion von Radiosendungen. Insgesamt senden auf der Frequenz 105.0 MHz im Großraum Linz mehr als 200 Personen Programm zu ihren eigenen Interessen, von Musik bis Politik. Die Redaktion „Radiabled", in der Menschen mit Beeinträchtigung Radio machen, wird dabei speziell begleitet.

„Für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen kann die Studiotechnik eine große Hürde sein", meint Sabina Köfler, Programmverantwortliche beim Freien Radio. „Für die Radiabled-Redaktion, die mittlerweile aus sehr erfahrenen Radiomachern und Radiomacherinnen besteht, stellte speziell das Mischpult ein letztes Hindernis zum eigenständigen Radiomachen dar. Das war Grund genug für Radio FRO, im vergangenen Jahr ein Forschungsprojekt zur Entwicklung einer barrierefreien Studiotechnik zu starten." Mit Erfolg: der Prototyp "OpenAIR" wird jetzt erfolgreich eingesetzt.

Radiosteuerung mit Druckknöpfen
Bei "OpenAIR" handelt es sich um eine Radiosteuerung, die mit dem Ars Electronica Futurelab entwicklet wurde und die über Druckknöpfe bedient wird. Ein handelsübliches Mischpult, dessen Regler allesamt sehr klein ausgeführt sind, kann so nun auch von Personen bedient werden, die beispielsweise Probleme mit der Feinmotorik oder der Beweglichkeit der Hände und Arme haben. „Die von uns entwickelte Steuerung kommt mit nur 10 Druckknöpfen aus", so Veronika Pauser vom Ars Electronica Futurelab.

„Die Knöpfe erinnern ein bisschen an jene von Automaten in Spielhallen und machen es möglich, eine Vielzahl von Befehlen auszuführen, vom Ein- und Ausfaden über das Hin- und Herwechseln zwischen Audioquellen bis zum Scharf- oder Stummschalten der Mikros." Ein einziger Knopf eröffnet dabei Möglichkeiten, für die es üblicherweise bis zu fünf unterschiedliche Regler braucht. „Eine weitere Besonderheit dieser Entwicklung ist, dass die Produktionskosten sehr gering gehalten werden konnten und trotzdem eine immense Verbesserung der Bedienbarkeit der Studiotechnik erreicht wird", betont Köfler von Radio FRO.

Das Steuerungstool wurde als "Open Hardware" veröffentlicht und kann von jedem nachgebaut werden.

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