Billiger einkaufen: Schnäppchenportale im Test
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Lange Zeit galt Prospekte zu durchsuchen und gezielt nach Angeboten einzukaufen als „Pensionistensport". Akribisch wurden die Werbeblätter analysiert und die nächste Einkaufstour geplant. Mittlerweile hat der Ehrgeiz, bei Lebensmittel & Co. zu sparen, aber auch ein jüngeres Publikum ergriffen. Dieses verwendet jedoch nicht mehr die klassische Broschüre, sondern Internet und Smartphone.
Aktionen automatisch durchforsten
Online-Portale wie Schnapp.at, Aktionsfinder.at, Meinkauf.at oder Marktguru.at erledigen die lästige Arbeit, die früher noch händisch getan werden musste. Sie durchsuchen die Prospekte der Anbieter und zeigen, wo ein Produkt derzeit in Aktion oder besonders günstig ist. Ähnlich wie bei Google, erfährt man zum Beispiel über wenige Mausklicks, dass das gesuchte Haar-Shampoo bei der Drogeriekette nebenan um 50 Prozent verbilligt ist, oder dass das Lebensmittel-Geschäft in der Seitenstraße für die nächsten Tage Rabatt bei Bier hat.
Österreichischer Pionier bei den Schnäppchenportalen ist Aktionsfinder.at. Bereits 2009 gründeten die Salzburger Gerhard Froner und Michael Niedermoser das Unternehmen, welches von den genannten Seiten die meisten Zugriffe aufweist. Derzeit befinden sich am Markt noch drei weitere große Seiten: Meinkauf.at, Schnapp.at, sowie das junge Wiener Start-up Marktguru.at. Die Konkurrenz ist hart, auch Froner glaubt, dass sich auf lange Sicht nur zwei Portale halten können. Finanziert werden die Seiten übrigens zum größten Teil über Kooperationen mit den verschiedenen Einzelhandelkonzernen. Zu verfälschten Positionierungen soll es aber nicht kommen.
Im futurezone-Test wiesen die Portale beim wohl wichtigsten Element, der Produktsuche, nur geringe Unterschiede auf. Aufgrund dem Zusatz von TV-, Radio-, sowie lokalen Werbungen geht Schnapp.at in dieser Kategorie als knapper Sieger hervor. Ein paar Mal lagen die Seiten aber auch komplett daneben. So wurden zum Beispiel bei der Suche nach einer Honigmelonen-Aktion von Aktionsfinder.at nur Parfüms ausfindig gemacht. Marktguru.at tat sich bei manchen Suchbegriffen ebenso schwer. Bei „Eis" schien an erster Stelle eine besonders günstige Dachleiste auf und auch bei der Suche nach verbilligtem „Salz" wurden statt dem Mineral nur Urlaube im Salzkammergut vorgeschlagen.
Bis zu 30 Prozent Ersparnis
In puncto Ersparnis konnten alle Portale überzeugen. Beim Versuch, die Zutaten für ein dreigängiges Menü möglichst günstig zu erstehen, konnte auf der Suche nach den preiswertesten Produkten und den höchsten Vergünstigungen eine durchschnittliche Preisminderung von mehr als 30 Prozent erzielt werden. Einziger Haken: Die Angebote waren bei unterschiedlichen Geschäften verstreut.
Gerhard Froner von Aktionsfinder.at gibt im Gespräch mit der futurezone an, dass die Kunden zwei oder drei Hauptgeschäfte haben und sich eher auf diese konzentrieren. Marktguru.at will laut Mitbegründer Thomas Kern trotzdem ein Modell entwickeln, das anzeigen soll, wo die Gesamtzutaten eines Menüs am günstigsten zu bekommen sind. Schnapp.at hingegen plant Rezepte auf deren Seite zu implementieren, mit der Zusatzinformation, bei welchem Geschäft die Zutaten am preiswertesten sind.
Überblick
Einen klaren Sieger konnte die futurezone beim Vergleich der Portale nicht ausmachen. Schnapp.at bietet die umfangreichste Suche mit den besten Ergebnissen, da auch TV-, Radio- sowie lokale Werbungen erfasst werden. Das Fehlen einer Smartphone-App enttäuscht aber.
Aktionsfinder.at bietet neben der guten Prospekt- bzw. Angebotssuche auch ein Durchstöbern der Online-Shops an, die laut Gerhard Froner für die Konsumenten eine immer größere Rolle spielen. Die Seite, sowie die App sind ein wenig überladen, die Performance stimmt aber.
Das noch recht neue Start-up Marktguru.at bietet die beste Übersicht. Sowohl Online-Auftritt als auch App sind einfach gehalten, die Datenbank ist aber nicht so weitreichend wie bei Schnapp.at und an der Performance muss ebenso gearbeitet werden.
MeinKauf.at hat sich ganz dem Location-Based-Service verschrieben. Schnell erfährt man, wo es in der näheren Umgebung die günstigsten Angebote gibt. Die Such-Funktion ist auch übersichtlich gehalten, auch die App kann mit der ausgiebigen Produktsuche überzeugen.
Fazit
Großeinkäufe mit den Schnäppchen-Portalen zu planen, zahlt sich im Moment (noch) nicht aus, da die besten Angebote auf die verschiedenen Geschäfte verstreut sind. Praktisch ist der Preis-Alarm von Aktionsfinder.at, der für die Lieblingsprodukte eingestellt werden kann und ausschlägt, sobald das ausgewählte Produkt besonders günstig zu haben ist. Hier liegt auch die Stärke der Schnäppchen-Portale, die auch eine merkliche Einsparung mit sich bringt.
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