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Blackout: Weniger als die Hälfte sieht sich gut vorbereitet

Experten warnen seit längerem davor, dass die Blackout-Gefahr in Europa steigt. Anfang Jänner 2021 kam es dann zu einem Beinahe-Blackout (die futurezone hat berichtet). Ein großflächiger Stromausfall konnte gerade noch verhindert werden, Schuld war eine Kettenreaktion. Je mehr Systeme miteinander vernetzt sind, desto wahrscheinlicher wird eine solche.

Die Marktforschungsagentur Marketagent hat unter 500 Österreichern eine repräsentative Umfrage gemacht, wie gut sich die Bevölkerung auf ein derartiges Ereignis vorbereitet sieht. Dabei kam heraus, dass sich ein Großteil der Österreicher bereits Gedanken über die Konsequenzen eines Blackouts gemacht hat. Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) hält Österreich für gut vorbereitet, geht aus der Umfrage hervor. Sich selbst und den eigenen Haushalt sehen rund 42 Prozent gut vorbereitet. Ein Blackout in den nächsten fünf Jahren halten 46 Prozent für wahrscheinlich.

Ein Drittel weiß nichts über Konsequenzen

Der Beinahe-Blackout vom 8. Jänner ist aber dennoch an jedem fünften Österreich gänzlich vorübergegangen. Den Begriff Blackout kennen gut acht von zehn Befragten. Dass dabei jedoch tatsächlich der gesamte Alltag für bis zu zwei Wochen stillstehen würde - von Beleuchtung, Handy und Internet über Ampeln und Bankomaten bis hin zur Abwasserentsorgung - war nur knapp zwei Drittel der heimischen Bevölkerung bewusst, wie es in einer Marketagent-Aussendung heißt.

Rund 42 Prozent sind zuversichtlich, dass die Vorbereitungen im eigenen Haushalt genügen würden, um bis zu zwei Wochen ohne Strom zu überstehen. Insgesamt schätzen die Befragten, durchschnittlich zehn Tage ohne Strom und Hilfe von außen gut über die Runden zu kommen und sich selbst mit lebensnotwendigen Dingen versorgen zu können. Die Hälfte der Befragten rechnet jedoch mit maximal einer Woche. Nur etwas mehr als ein Drittel würde bis zu zwei Wochen oder länger durchhalten.

Kerzen und Taschenlampen

Zur Ausrüstung gaben 93 Prozent an, eine Alternativbeleuchtung wie eine Kerze oder Taschenlampe zur Hand zu haben, je knapp neun von zehn lagern zudem ausreichend Hygieneartikel und ein Erste-Hilfe-Set bzw. eine Notfallapotheke. Der Vorrat an (haltbaren) Lebensmitteln würde nur bei gut sechs von zehn für zwei Wochen ausreichen, an Trinkwasser bei weniger als der Hälfte. 56 Prozent gaben an, genügend Bargeld im Haus zu haben. Eine Möglichkeit ohne Strom zu kochen, gab jeder Zweite an, beim Heizen waren es rund 46 Prozent. 17 Prozent haben ein Notstromaggregat oder eine Notstromversorgung.

Bessere Krisenvorbereitung dank Corona

Gut 70 Prozent jener, die noch Defizite in der Versorgung haben, wollen bei Lebensmittel- und Trinkwasservorräten aufrüsten. 65 Prozent möchten ihren Bargeldbestand erweitern und sechs von zehn ausreichend Hygieneartikel lagern.

Die Coronapandemie habe bei gut vier Zehnteln das Bewusstsein für drohende Krisen geschärft. Mehr als ein Drittel treffe seit Covid-19 bessere Vorbereitungen für derartige Ausnahmesituationen, was für den Fall eines Blackouts möglicherweise von Vorteil sein könnte, so Marketagent-Marketingleitern Lisa Patek.

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