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Geolocating

Blogger findet IS-Terrorcamp mittels Google Earth

Auf Bellingcat.com erklärt der Blogger Eliot Higgins, wie er den Standort eines Ausbildungslagers der terroristischen Vereinigung Islamischer Staat (IS), nur mithilfe des Internet, entdeckt hat. Dazu hat er Videos und Fotos der IS, die über deren offiziellen Kanäle, wie etwa Twitter, veröffentlicht wurden, mit Bildmaterial aus Google Earth und Panoramio verglichen.

Sein Team und er analysierten Bilder und Videos der IS. Bei Kampfsportübungen und Märschen der IS-Kämpfer war im Hintergrund häufig eine Brücke über einen großen Fluss zu sehen. Das schränkte das Suchgebiet bereits deutlich ein, da es nicht allzu viele große Flüsse im Irak gibt. Beim Absuchen des Tigris mittels Google Earth wurde schließlich die nordirakische Stadt Mosul als potenzieller Standort dieser Brücke ermittelt.

Flash Earth

Um den Standort zu präzisieren, wurde auf Satellitenbilder von Flash Earth zurückgegriffen, da laut Higgins das Satellitenmaterial aktueller als jenes von Google ist. Auf diesen Bildern war ein kürzlich errichtetes Gebäude zu sehen, das auch auf Fotos der IS im Hintergrund zu sehen ist. So konnte bestimmt werden, wo die Kamera positioniert war, mit der die IS ihre Aufnahmen machte.

Im nächsten Schritt nutzte das Team den Fotodienst Panoramio, der mit Geotags versehene Fotos auf einer Karte darstellt. So konnte anhand einer Straßenlaterne und eines Plakats im Hintergrund der IS-Fotos der Standort des Terrorcamps genauer bestimmt werden.

Wie der Spiegel berichtet, dürfte es Higgins wohl nicht darum gehen, der irakischen und US-Armee potenzielle Angriffsziele zu liefern. Er wolle beweisen, dass mittels öffentlich zugänglicher Daten jeder User Informationen selbst recherchieren könne. Auf seiner Website bietet er Anleitungen für Geolocating an.

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