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Infrastruktur

"Breitband-Internet wird so selbstverständlich wie Strom"

Das größte Ausbauprogramm der Geschichte soll Österreich laut dem A1-Technikchef Marcus Grausam weit nach vorne bringen.„Wir leben in einer modernen Wissensgesellschaft, ohne Zugang zu modernen Kommunikationsmitteln ist man nicht mehr wettbewerbsfähig. Das gilt nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Privatpersonen. So spielt Breitbandversorgung mittlerweile auch bei der Auswahl des Wohnortes eine wichtige Rolle“, sagt A1-Technikchef Marcus Grausam im Gespräch mit der futurezone. „Breitband ist eine Basisinfrastruktur und wird so selbstverständlich wie elektrischer Strom oder das Straßennetz.“

A1 Marcus Grausam übergibt den Connected Life Award an Lukas Kinigadner (Anyline)

Grausam weiß, dass die Infrastruktur in Österreich noch nicht perfekt ist, „daher haben wir auch das größte Ausbauprogramm der Geschichte gestartet“, sagt der A1-Technikchef. „Das wird Österreich weit nach vorne bringen.“ 500 Millionen Euro würden in den kommenden drei Jahren in den Ausbau der Infrastruktur investiert, um Breitband flächendeckend zur Verfügung zu stellen und die Ziele der digitalen Agenda zu erreichen.

Dort, wo sich der Ausbau aus unternehmerischer Sicht nicht rechnet (meist ländliche und wenig besiedelte Regionen), fördert der Bund aus der beschlossenen Breitbandmilliarde. Diese soll die so oft zitierte Zwei-Klassengesellschaft verhindern.

Glasfaser

60 Prozent der österreichischen Haushalte können Breitbandangebote nutzen, weil sie in einem von Telekom-Betreibern ohnehin gut versorgten Gebiet wohnen. 30 bis 34 Prozent der Haushalte, die sich in dünn besiedelten Gebieten befinden, müssen auf die Breitbandmilliarde hoffen.
„Bei sechs Prozent der Haushalte rechnet sich aber auch der Ausbau mit Förderung nicht“, sagt Grausam – aus topografischen Gründen oder mangels Bevölkerungsdichte.

LTE als Alternative

Allerdings hat man auch für solche Regionen Lösungen: Die eine ist LTE – also mobiles Breitband, mit der eine Bandbreite bis zu 150 Mbit/Sekunde, in der höchsten Ausbaustufe sogar bis zu 300 Mbit/Sekunde, möglich ist. „Problem“ dabei ist, dass sich die Haushalte die Bandbreite teilen müssen: Je mehr Leute surfen, umso geringer wird die Datenübertragungsrate.

Web via Satellit

Die andere Lösung ist Internet via Satellit. Man benötigt hierfür einen eigenen Parabol-Spiegel und einen Receiver (die TV-Sat-Schüssel ist nicht kompatibel). Ein solcher Anschluss kostet, zusätzlich zu den Installations- und Materialkosten, ab 39,90 Euro pro Monat, die Bandbreite beträgt bis zu 22 Mbit.

Nachteil bei dieser Lösung: Da das Internet via Satellit geliefert wird, gibt es hohe Verzögerungszeiten von 50 Millisekunden, wodurch beispielsweise Online-Gaming schwer wird, weil lange Verzögerungen oft spielentscheidend sein können. Satelliten-Internet ist ein Produkt, das für Jagdhütten und Gebiete entwickelt worden ist, wo es weder Festnetz noch Mobilfunknetze gibt.

Gemeinsam mit A1 startet futurezone nun die Breitband-Challenge, in der Österreichs Breitband-Gemeinde gesucht wird.

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