Larissa Marolt beim DriveNow-Start in Wien
Larissa Marolt beim DriveNow-Start in Wien
© APA/ Martin Hörmandinger

Deutschland

Carsharing-Dienste legen weiter kräftig zu

Die Bahn streikt, es regnet in Strömen oder das eigene Auto ist in der Werkstatt: Mehr als eine Millionen Menschen nutzen aus den unterschiedlichsten Gründen Carsharing-Angebote. Ob Stadtflitzer, Transporter oder Lastenrad - Firmen und Vereine bieten immer mehr fahrbare Untersätze an, damit ihre Kunden schnell von A nach B kommen. „Carsharing ist in den letzten Jahren rasant gewachsen“, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands Carsharing (BCS), Willi Loose, in Berlin. Gerade für junge Großstädter sei an ein Leben ohne geteiltes Auto nicht mehr zu denken. Ein Ende des Wachstums sei nicht in Sicht.

Mehr als verdoppelt

„Mehr als eine Millionen Menschen sind jetzt bei Carsharing-Anbietern registriert“, sagte Loose. Der Verband zählt dabei alle 150 deutsche Carsharing-Firmen - von „Teilauto“ über „Car2Go bis “DriveNow„. Anfang 2014 seien es noch etwa 757 000 Kunden gewesen, Anfang 2013 rund 453 000. Daimler kommt bei seinem Angebot Car2Go inzwischen auf 900 000 Nutzer - dazu zählen allerdings nicht nur Kunden aus Deutschland, sondern auch aus sechs weiteren Ländern. Genaue Zahlen für Deutschland wurden nicht genannt.

“Die Mobilität in Deutschland macht einen tiefgreifenden Wandel durch„, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, in Berlin. “Hier wächst eine neue Generation heran, die nicht mehr auf den Autobesitz fixiert ist„, erklärte er weiter. In Großstädten wie Berlin oder Hamburg seien öffentliche Verkehrsmittel bei den unter 30-Jährigen bereits die Nummer eins. Carsharing und Fahrrad sei keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung.

Plus durch Bahnstreik

Die Teil-Auto-Liebhaber nutzen die buchbaren Fahrzeuge zu den verschiedensten Anlässen. “Bei Streiks der Bahn steigen die Carsharing-Nutzer einfach ins Auto„, sagte Loose. Auch wenn es regnet oder ein Kurzurlaub ansteht, seien die Fahrzeuge beliebt. Die Kunden müssten sich nur zuvor bei ihrem Wunsch-Anbieter anmelden. Danach könne ein Wagen ganz leicht jederzeit gebucht und losgefahren werden.

Mittlerweile gebe es verschiedene Modelle, wie und wo Auto, Transporter und Co. abgeholt werden können, sagte Loose. Bei den sogenannten stationsbasierten Angeboten könnten die Kunden per Telefon oder Internet ihr Wunschauto buchen und an einer festen Parkstation in ihrer Nähe abholen. Bei “Car2Go„ oder “Drivenow„, dahinter steht BMW, parken die Fahrer die Autos hingegen überall.

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