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Alternativenergie

Chaos bei Photovoltaik-Förderanträgen

Einen Ansturm auf die Photovoltaik-Förderung gab es zum Jahreswechsel, die dafür vorgesehenen Mittel dürften schon ausgeschöpft sein. Wie der Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA) heute, Mittwoch, mitteilte, seien in der Silvesternacht - der Förderstart war um 00.00 Uhr - unzählige Antragsteller am Computersystem der Förderstelle OeMAG gescheitert. Laut OeMAG war die Homepage aufgrund der enorm hohen Anzahl von zeitgleichen Zugriffen vorübergehend nur sehr schwer erreichbar, es sei aber zu keinem Systemabsturz gekommen.

Bereits am 1. Jänner 2013 bis 10 Uhr Vormittags seien rund 10.000 Anträge in der Datenbank erfasst worden. Dazu komme noch eine Vielzahl von Fax-Anträgen, die nunmehr zusätzlich verarbeitet werden müssen. "Es ist daher davon auszugehen, dass die PV-Kontingente 2013 bereits ausgeschöpft sind", so die OeMAG heute, Mittwoch, in einer Pressemitteilung.

Für die Tarifförderung von Photovoltaikanlagen stehen österreichweit 8 Mio. Euro jährlich zur Verfügung. Dazu kommt noch ein sogenannter Resttopf, den sich PV, Wind und Wasserkraft teilen.

Automatische Skripts sorgen für Datenstau
Zur Überlastung in der Silvesternacht kam es laut OeMAG vorwiegend deshalb, weil es Antragsteller gab, die mit selbst entwickelten IT Programmen die Förderantragseingabe automatisiert in hundertfacher Form vorgenommen haben. "Somit war ein zeitgleicher Zugriff der einzelnen Antragsteller auf die Homepage der OeMAG nicht mehr für alle möglich."

Die IT-Systeme hätten trotz starker Belastung standgehalten und es sei zu keinem Systemabsturz gekommen. "Trotz dieser unerfreulichen Ausnahmesituation für die Förderwerber kam es zu einer regulären und kontinuierlichen Verarbeitung der gestellten Anträge, somit kann das Kontingent gemäß der gesetzlichen Vorgaben vergeben werden", betont die OeMAG.

Ausbau der Förderung gefordert
Der PVA sprach heute Vormittag in seiner Aussendung von einer "Horrornacht für die Photovoltaik-Förderung" und fordert, das Ausbauvolumen sicherzustellen. PVA-Präsident Hans Kronberger erklärte, es werde in erster Linie festzustellen sein, ob die Antragstellungen regulär abgewickelt werden konnten." Das wichtigste sei, so Kronberger, "in dieser Ausnahmesituation an Schadensbegrenzung zu denken." In erster Linie müsse der Bestandsausbau für das Jahr 2013 gesichert werden.

Für Kronberger wäre es ein Gebot der Stunde, einen Weg zu finden, wie annähernd alle Antragsteller zufriedengestellt werden können. Hierzu sei die Politik gefordert: "Das Windhundsystem - wer zuerst kommt, hat Vorrang - ist angesichts der technischen Möglichkeiten einiger weniger, die mit Hochleistungscomputersystemen bevorzugt sind, nicht aufrechtzuerhalten."

Antrags-Chaos muss verhindert werden
Kronberger fordert: "Angesichts der dramatischen Situation mit einer möglichen Ungleichbehandlung der Antragsteller muss dringend eine PV-Sonderlösung für das Jahr 2013 gefunden werden. Wir werden uns bemühen, mit dem Wirtschaftsminister, der bisher eine sehr kooperative Position gegenüber der Photovoltaik eingenommen hat, entsprechende Lösungen anzustreben."

Laut OeMAG müssen aufgrund der Tatsache, dass die Situation zum Jahreswechsel vor allem durch die Automation der von einigen wenigen Antragstellern herbeigeführt wurde, zukünftig Maßnahmen gesetzt werden, um diese Vorgehensweise zu verhindern.

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