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Medien

China: Heftige Kritik an Apples Kundenservice

Apples Garantiebedingungen und der Kundendienst des iPhone-Herstellers sind ins Visier staatlicher chinesischer Medien geraten, schreibt das "Wall Street Journal". Die Tageszeitung "People`s Daily" und der staatliche Fernsehsender China Central Television (CCTV) berichteten in den vergangenen Tagen prominent über die Garantiebedingungen des Konzerns für chinesische Kunden, die sich nach Angaben der Medien von jenen in anderen Ländern unterscheiden. China ist nach den USA der größte Markt für den iPhone- und iPad-Hersteller.

"Nichtssagend und selbst-beweihräuchernd"
"People`s Daily" brachte auf seiner Titelseite einen Artikel, in dem Apples "nichtssagende und selbst-beweihräuchernde" Antworten auf Kunden- und Journalistenanfragen kritisiert werden. Davor berichtete das chinesische Staatsfernsehen, dass Apple chinesischen Kunden weit schlechtere Garantiebedingungen gewähre, als dies in anderen Ländern der Fall sei. In dem Bericht wurde etwa ein Student zitiert, der sich darüber beklagte, dass Apple chinesischen Kunden bei fehlerhaften iPhones reparierte Smartphones als Ersatz zukommen lasse, während Kunden in den USA und Australien in solchen Fällen neue Geräte erhalten würden.

Mit regulatorischen Eingriffen wird gerechnet
Apple wies die Vorwürfe in einem auf seiner chinesischen Website veröffentlichten Statement zurück.Beobachter sehen in den kritischen Berichten staatlicher Medien auch ein Zeichen dafür, dass die chinesische Regierung schon bald gegen Apple vorgehen könnte. Apples Dominanz am chinesischen Smartphone-Markt ist den Behörden schon seit längerem ein Dorn im Auge. Die Regierung will chinesische Hersteller, wie Lenovo, Huawei oder ZTE fördern. Nach Meinungen von Analysten sei deshalb mit regulatorischen Eingriffen zu rechnen.

Auch EU kritisiert Garantiebedingungen
Apple wollte laut dem "Wall Street Journal" die Berichte in chinesischen Medien nicht kommentieren. Die Garantiebedingungen des Konzerns riefen vor kurzem aber auch die EU-Kommission

. EU-Kommissarin Viviane Reding forderte europäischen Verbraucherschutzminister zu einem härteren Vorgehen gegen Apple auf, weil der US-Konzern  nicht ausreichend über ihre Rechte bei Gewährleistungsansprüchen informiere.

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