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Computer-Attacken gegen Schweizer Parteien

Die Server von vier großen Schweizer Parteien sind innerhalb einer Woche von Unbekannten angegriffen worden. Bei den Sozialdemokraten (SP) und der CVP (Christlichdemokratischen Volkspartei) erfolgten die Attacke am Montag respektive Donnerstag. Am Freitagabend kam die FDP (Freisinnig-Demokratische Partei) an die Reihe und am Sonntag die rechtskonservative Schweizerische Volkspartei (SVP) . Pascal Lamia, Leiter der Schweizer Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI), vermutet, dass die vier Parteien gezielt angegriffen worden sind. Es sei aber schwierig bis unmöglich herauszufinden, wer dahinterstecke, sagte er am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.

DDOS-Attacken
Parteien und Firmen müssten jederzeit mit Cyber-Angriffen rechnen. Es sei aber das erste Mal, dass politische Parteien direkt nacheinander angegriffen worden seien, sagte Lamia. Als bisher letzte Partei musste am Sonntag die SVP eine Attacke hinnehmen, wie Generalsekretär Martin Baltisser auf Anfrage sagte. Er geht davon aus, dass der Angriff vergleichbar ist mit den DDOS- Attacken (Denial of Service) auf die anderen Parteien.Spezialisten seien daran, die Störung zu beheben und die Seite zu stabilisieren, sagte Baltisser am Montag. Für die Suche nach Maßnahmen, die Angriffe dieser Art künftig verhindern sollen, habe die SVP Kontakt mit den anderen betroffenen Parteien aufgenommen. Keine Partei äußerte sich am Montag zu möglichen Urhebern der Angriffe. Ebenso ist bei allen noch offen, ob rechtliche Schritte unternommen werden.

Bei einem Denial-of-Service-Angriff handelt es sich um eine mutwillig oder unfreiwillig herbeigeführte Überlastung einer Website. Der "Angriff" auf die CVP war nach Angaben der Partei von über 120 Rechnern aus gestartet worden. Die SP sprach von 200 Computern, die über 10.000 Mal pro Sekunde die Adresse der SP kontaktierten, was zu einer kompletten Überlastung führte. Bei der FDP erfolgten nach Angaben von Sprecher Noé Blancpain 8 Millionen simultane Zugriffe auf die Seite. Die SVP gab keine Einzelheiten bekannt.

Nicht alle Parteien betroffen
Um zu ermitteln, von wo aus die Angriffe erfolgten, benötigt MELANI Daten der Parteien, wie Lamia ausführte. Bisher unbehelligt blieben nach seinen Angaben die Websites der Schweizer Bundesverwaltung und der Parlamentsdienste. Verschont blieben auch die Grünen, wie es bei der Partei auf Anfrage hieß.

(APA/futurezone)

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