Apples "Todesstern" als unüberwindbare Hürde für einen Kleinstadt-Bürgermeister
Apples "Todesstern" als unüberwindbare Hürde für einen Kleinstadt-Bürgermeister
© APA/AFP/JOSH EDELSON

Geringer Beitrag

Cupertinos Bürgermeister kritisiert Apples Knausrigkeit

Während Apple in Cupertino seine futuristische neue Firmenzentrale errichtet, die auch als "Raumschiff" oder "Todesstern" bekannt ist, befindet sich die öffentliche Infrastruktur in der 60.000-Einwohner-Stadt in einem wesentlich schlechteren Zustand. Straßen, Parkplätze und Gleisanlagen seien veraltet und seien nicht mehr zeitgemäß, beklagt Bürgermeister Barry Chang. Wie der Guardian berichtet, sieht er Apple in der Pflicht, einen höheren Beitrag zum öffentlichen Leben der Stadt zu leisten.

Abgeblitzt

Bei Apple ist Barry Chang dagegen konsequent abgeblitzt. Bei einem Besuch in der Firmenzentrale wurde Chang sogar hinausgeworfen. In der Stadtregierung hat der Bürgermeister wenig Rückhalt. Mitglieder der Stadtregierung weigern sich, neue Regelungen einzuführen. Sie fürchten den Zorn des mächtigsten Unternehmens in ihrer Heimat.

"Das ist amerikanische Politik. Diese sogenannte Demokratie", sagt Chang. "Apple ist so ein großes Unternehmen hier. Die Stadträte wollen sie nicht beleidigen. Apple spricht mit ihnen und sie stimmen niemals gegen Apple. Das ist ein Faktum." Apples Steuerpolitik ist berüchtigt. Die effektive Steuerrate soll dank gefinkelter Offshore-Konstrukte bei nur 2,3 Prozent liegen. In den USA wären hingegen eigentlich 35 Prozent fällig.

Fairness gesucht

Das US-Steuersystem wird nur zögerlich bis gar nicht reformiert. Der Fokus auf Wirtschaftswachstum scheint wichtiger als die Durchsetzung angemessener Steuersätze.
Cupertinos Bürgermeister versuchte zuletzt vergeblich, eine Demonstration vor der Apple-Zentrale zu organisieren. "Sieh dir das System an, das wir hier haben: Die reichen Leute werden immer reicher und die armen können nicht überleben. Wo ist da die Fairness? Nirgendwo."

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