Das ist von der Google I/O zu erwarten
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Google hat sich heuer für seine Hausmesse I/O einiges vorgenommen. Die Keynote am Donnerstagabend wird knapp drei Stunden dauern. Zeit genug, um zahlreiche Neuigkeiten vorzustellen. Hier eine Zusammenfassung der Teaser, Gerüchte, Berichte und Beschreibungen der I/O-Workshops, die Hinweise auf Googles Ankündigungen geben.
Android M
Google wird voraussichtlich einen ersten Blick auf die nächste Android-Version, oder zumindest einige ihrer Features, gewähren. Ob es sich dabei bereits um Android 6.0 oder 5.2 bzw. 5.5 handelt, ist nicht bekannt. Als fix gilt nur, dass, ganz wie in der bisherigen Tradition, der Name der Version mit M beginnen wird und nach einer Nascherei benannt ist. Bei der Android-Community sind derzeit Marshmallow, Muffin und Moonpie hoch im Kurs. Ein Feature von Android M soll es ermöglichen, schon beim Installieren von Apps einzelne Zugriffsberechtigungen zu deaktivieren.
Apps mit Sprache steuern
Ein weiteres Feature von Android M könnte die Erweiterung der Sprachsteuerung sein. Im I/O-Programm teast Google dies mit „Your App, now available hands free“ an. Google soll bereits seit mehreren Jahren unter den Codenamen „Project Majel“ an einem intelligenten Sprach-Assistenten arbeiten, der als das Android-Gegenstück zu Apples Siri und Microsoft Cortana gedacht ist.
Android am Arbeitsplatz
Android M soll Android for Work verbessern. Die Plattform, die Android-Geräte sicherer für den beruflichen Einsatz machen soll, konnte sich bislang nicht wirklich behaupten. In der M-Variante von Android for Work sollen ua. Apps für die private und Arbeitsumgebung separat gespeichert werden. Dadurch ist es nicht mehr möglich über eine in der Privatumgebung gestartete App auf sensible Arbeitsdaten zuzugreifen.
Auf der I/O wird auch Google Cloud Messaging 3.0 gezeigt. Dies dürfte vorrangig für Entwickler interessant sein und die Kommunikation zwischen Android-Apps mit Servern betreffen. Vom Framework Google Polymer könnte die Release-Version 1.0 vorgestellt werden. Damit sollen Entwickler Websites im Stil des Material Designs von Android 5.0 erstellen und diese auch einfach als Apps veröffentlichen können.
Chromecast 2
Auf der I/O wird es mehrere Sessions geben, die sich um Chromecast und Games drehen. In einer werden Spiele mit Multi-Screen-Support für den Chromecast behandelt, in der anderen Android- und iOS-Geräte als Controller für Chromecast-Spiele. Games für Chromecast waren bisher kein großes Thema, da das mittlerweile zwei Jahre alte Gerät nicht besonders leistungsfähig ist. Aufgrund des neuen Fokus auf Spiele ist zu vermuten, dass ein leistungsstärkeres Nachfolgemodell des Chromecast vorgestellt wird.
Neue Wearables
Googles Forschungsabteilung ATAP (Advanced Technologies and Products), die hinter Project Tango und Project Ara stecken, wird laut Google „Wearables zeigen, die euch hoffentlich aus den Socken hauen. Wir meinen das wörtlicher als ihr vielleicht glaubt.“ Das lässt natürlich viel Spielraum für Spekulationen. Kommt die smarte Socke oder ein Exoskelett?
Auch Googles Nachsatz liefert nur wenige Anhaltspunkte: „Das Ziel des Projekts ist die Spannung zu brechen, die zwischen den ständig schrumpfenden Displays (was nötig ist damit die Geräte tragbar sind) und der Fähigkeit mit Wearables zu interagieren besteht.“ Aufgrund der Erfahrung von ATAP mit 3D-Technologie könnte es sich um ein portables Gegenstück zu Microsofts HoloLens handeln.
Dass neue Smartwatches mit Android Wear vorgestellt werden ist möglich, aber es gibt zur Zeit noch keine Hinweise darauf. Möglich wäre die Ankündigung von Fitness-Trackern, die Daten an Googles eigene Sport-App Google Fit übertragen.
Virtual Reality
Google nimmt das Thema Virtual Reality ernst. Die Cardboard-Abteilung wird seit Kurzem von Jon Wiley geleitet, der zuvor ein Designer für die Google Suche war. Im März soll Google nach Entwicklern gesucht haben, die an einem Virtual Reality basierendes Betriebssystem arbeiten.
Was das für die Zukunft des Karton-Gadgets Cardboard heißt, ist nicht bekannt. Möglich ist, dass Virtual Reality eine größere Rolle in Android M spielen wird. Vielleicht wird Google auch ein eigenes Virtual-Reality-Gadget ankündigen. Cardboard wird nur von Drittanbietern verkauft, Google bietet lediglich eine Bauanleitung für das Virtual-Reality-Gadget an.
Google Brillo
Apple will auf der WWDC erste Smart-Home-Geräte für seine Schnittstelle HomeKit vorstellen. Microsoft hat bereits angekündigt, dass es eine eigene Windows-10-Variante für Kleinstgeräte geben wird. Google könnte mit Brillo nachziehen. Das abgespeckte Betriebssystem soll sich mit 32 oder 64 MB RAM zufrieden geben und eine Mischung aus Chrome OS und Android sein.
Gedacht ist Brille für Kleinstgeräte im Internet of Things und Smart-Home-Devices. Damit soll es auch der Nachfolger von Android@Home werden. Für diese Smart-Home-Initiative von Google konnte sich bisher kaum ein Hersteller begeistern.
Google Fotos
Insiderberichten zufolge arbeitet Google an einem eigenen Fotodienst. Im Grunde soll es der Fotodienst von Google+ sein, der ausgegliedert wird. Dies hat den Vorteil, dass mit der App gemachte oder am Computer hochgeladene Bilder auch direkt auf den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter geteilt werden können. Ein bisschen Ironie schwingt dabei mit: Der externe Fotodienst Picasa wurde damals in Google+ integriert und so zu Google+ Fotos. Jetzt wird der Dienst wieder ausgegliedert.
Echtzeit-Satellitenbilder
Google hat um 500 Millionen US-Dollar den Satellitenbetreiber Skybox Imaging übernommen. Die Session mit dem Titel „The Earth in Real Time“ legt nahe, dass Google Pläne präsentieren wird, um Echtzeit-Aufnahmen in Google Earth zu integrieren. Ursprünglich wollte Skybox bis 2018 ein Netzwerk aus 24 Satelliten in Betrieb werden. Mit der Finanzstärke von Google im Rücken könnte der Satellitenbilder-Dienst schon früher einsatzbereit sein.
Android Auto & TV
Neben dem selbstfahrenden Auto will Google mit Android Auto auch in von Menschen gelenkte Fahrzeuge. Auf der I/O wird es zwei Sessions geben, die Entwicklern beim Erstellen von Apps für Android Auto helfen sollen. Möglicherweise werden keine neuen Features angekündigt, dafür aber neue Partner.
Auch für Android TV wird mit der Ankündigung von neuen Partnern gerechnet. Nachdem Sony sich zu Googles Smart-TV-Lösung bekannt hat, könnten weitere TV-Hersteller folgen. Zudem werden wahrscheinlich neue Apps für Android TV angekündigt, etwa von Streaming-Services oder Pay-TV-Angeboten.
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