USA

Datenklau: Chatbot hilft beim Verklagen von Equifax

In den USA wurden 44 Prozent der Bevölkerung wertvolle Daten gestohlen, mit denen Cyberkriminelle nun gezielte Angriffe durchführen können. Zu den Datensätzen gehören etwa die Sozialversicherungsnummer, die in den USA zur Identifizierung im Alltag verwendet wird, sowie Name, Geburtsdatum und Adresse. Das Unternehmen, dem die Daten gestohlen wurde, war der US-Finanzdienstleister Equifax. Es hatte den Diebstahl zudem viel zu spät - erst ein Monat nach seiner Entdeckung - gemeldet.

Einer der Betroffenen, Joshua Browder, hat nun seinen Chatbot, der bisher vor allem dabei geholfen hatte, Parktickets zu lösen, umprogrammiert, um Menschen zu helfen, gegen Equifax zu klagen. Der Chatbot soll dabei vor allem zur Unterstützung von Menschen dienen, die sich keinen Anwalt leisten können, und trotzdem auf Schadensersatz klagen möchten. Bis zu 25.000 US-Dollar kann man in Tennessee von der Firma einklagen, in Rhode Island sind es nur 2500 Euro.

Chatbot generiert Dokumente

Man müsse beim Chatbot lediglich seinen Namen eingeben und schon werden acht Seiten an Dokumenten generiert, die dann bei Gericht eingereicht werden können. Bei der staatlichen Stelle einbringen müsste man die Formular dann allerdings noch selbstständig, so Browder.

Der Entwickler hofft, dass sein Chatbot Anwälte ersetzen könne und Equifax „pleite geht“, wie er es selbst ausdrückt. In US-Bundesstaaten ist es aber teilweise auch notwendig, vor Gericht zu erscheinen, um seine Forderungen zu manifestieren. Zudem seien die Regeln von Bundesstaat zu Staat verschieden, wie „The Verge“ schreibt.

Anwalt Scott Nelson, Berater der Organisation „Public Citizen“, bezeifelt, dass ein Chatbot dein Gerichtsfall wirklich gewinnen könne. „Um einen Fall zu gewinnen, muss man mehr tun, als nur einfach Formulare ausfüllen.“

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