© David Kotrba

Roboter des Tages

Der Schachtürke - Maskerade mit Welterfahrung

Angeblich stammt die Phrase "etwas türken" als Ausdruck für eine Fälschung von besagtem Automat ab. Kempelens Schachtürke wies zwar eine ausgeklügelte Mechanik in seinem Inneren auf, der integrierte Prozessor war aber ein Mensch, der sich im Inneren der kastenförmigen Konstruktion verstecken konnte.

Napoleon als Gegner

Obwohl von Anfang an damit spekuliert wurde, dass es sich bei dem Gerät um eine trickreiche Maskerade handelt, konnte der Umstand lange Zeit nicht eindeutig nachgewiesen werden. Der in Pressburg (Bratislava) geborene von Kempelen wollte auch eigentlich nicht viel Wind um seine Erfindung machen, wurde jedoch zu Auftritten in ganz Europa gedrängt. Im Zuge dessen spielte der Schachtürke unter anderem gegen Benjamin Franklin oder Napoleon Bonaparte.

Letzterer glaube laut Überlieferungen, den Schachtürken mit ungültigen Zügen austricksen zu können, bis es dem Automat - beziehungsweise dem Spieler in seinem Inneren - reichte und er alle Figuren vom Brett fegte. Napoleon spielte daraufhin eine ehrliche Partie und wurde besiegt - wie auch die meisten anderen Gegner des vermeintlichen Roboters aus Österreich-Ungarn.

Original zerstört

Der originale Schachtürke wurde Mitte des 19. Jahrhunderts zerstört. Zeichnungen der Maschine und andere Geräte seines Urhebers Wolfgang von Kempelen sind allerdings derzeit im Rahmen der Ausstellung "Roboter. Maschine und Mensch?" im Technischen Museum zu sehen. Diese läuft bis Juli 2013 und zeigt alte und moderne Hochtechnologie in allen Facetten.

Sehen Sie morgen den nächsten Roboter des Tages: Die Spinne aus dem RoboZoo.

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