© APA/Herbert Pfarrhofer

Street View

Die Google-Autos bleiben in der Garage

Der US-Internetkonzern Google wird Österreich vorerst nicht vom umstrittenen Google-Pkw aus ablichten und ins Web stellen. „Wir haben vorerst keine Pläne, die Fahrten in Österreich aufzunehmen“, sagte Philipp Schindler, Google-Vizechef für die Region Zentral- und Nordeuropa , bei einem Besuch in Wien. Das Thema müsse vorerst mit den Behörden abgeklärt werden, andere Länder bekämen daher den Vorzug. Im November des Vorjahres gab die österreichische Datenschutzkommission Google prinzipiell freie Fahrt für Street View, bestand aber auf ein striktes Registrierungsverfahren, welches offenbar noch im Gange ist. Das Projekt war zuvor wegen massiver Bedenken wegen des Datenschutzes gestoppt worden.

OÖ-Standort
Für die bereits vor vier Jahren von Google angekündigte Serverfarm im oberösterreichischen Kronstorf gibt es weiterhin keinen konkreten Umsetzungsplan. „Wir halten uns die Option weiter offen“, so Schindler knapp. 2008 kaufte Google in Kronstorf an der Enns ein 75 Hektar großes Grundstück für ein Rechenzentrum. Damals wurden 50 bis 100 Arbeitsplätze versprochen, doch der Baubeginn wurde seithet immer wieder verschoben.

In Österreich will der US-Konzern vor allem das Geschäft mit Klein- und Mittelbetrieben ankurbeln. Diese würden das Werbepotenzial im Internet oder am Handy noch viel zu wenig nutzen, meint Schindler: „Die Zeiten der traditionellen Werbung sind vorbei“. Mit einem Anteil von fünf Prozent am gesamten Werbekuchen hätte die Online-Werbung in Österreich aber noch riesiges Potenzial. In Großbritannien betrage der Anteil bereits 30 Prozent. Als Beispiel nannte Schindler Angebote von Restaurants bei Google Maps, die mit einem Gutschein versehen werden. „Ein Handy ist ein individuelles Gerät, man kann die Leute mit Werbung nicht bombardieren“, so der Google-Manager.

Facebook vs Google

Facebook Als Herausforderung sieht Schindler die rasante Entwicklung bei sozialen Netzwerken wie Facebook. Diesen würden dafür sorgen, dass noch mehr Konsumenten im Netz seien. Google müsse seine Produkte diesbezüglich noch verbessern und soziale Komponenten verstärkt einbauen. Ob Facebook oder Twitter interessante Übernahmeobjekte wären, wollte Schindler nicht weiter kommentieren. „Mit YouTube haben wir ja bereits ein riesiges soziales Netz“. Ob er selbst eigentlich ein Profil auf Facebook habe? „Ja, aber ich achte auf die Privatsphäre, daher kann darauf nur mein Freundeskreis zugreifen.“

 

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