File photo of U.S. Republican presidential candidate Donald Trump speaking at a campaign rally in West Allis
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Domain weggeschnappt: TrumpHotels.org kritisiert Politik des US-Präsidenten

Der US-Präsident und sein Firmenimperium besitzen mehr als 3000 Domains. Dazu gehören etwa auch TrumpFraud.org oder TrumpScam.com. Dass Unternehmen, Politiker und Berühmtheiten Domains kaufen, die ihnen schaden könnten, ist gängige Praxis. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass dabei eine klingende Webadresse vergessen wird, mit der sich dann jemand einen Scherz erlaubt.

Soeben geschehen in den USA: Unter TrumpHotels.org sind etwa nicht die Hotels des US-Präsidenten zu finden. Ganz im Gegenteil, sie zeigen Fotos von Abschiebelagern der US-Regierung und bewerben diese mit Zitaten von Donald Trump selbst. Darunter finden sich seine Hasstiraden gegen mexikanische Einwanderer.

Registriert wurde die Domain erst vergangene Woche. Wer dahinter steckt ist nicht ganz klar. Auf der Website findet sich ebenso ein langer Disclaimer. Darin wird klargestellt, dass es sich bei TrumpHotels.org um eine satirische Darstellung eines politischen Kommentars handelt, welche von der US-Verfassung geschützt ist.

Kritik an Trumps Politik

Trump hatte mit seiner rigorosen Flüchtlingspolitik in den vergangenen Tagen weltweit für Entrüstung gesorgt. Innerhalb weniger Wochen trennten die Behörden mehr als 2000 Kinder illegal eingewanderter Menschen aus Süd- und Mittelamerika konsequent von ihren Familien. Viele der Kinder und Jugendlichen wurden in andere US-Bundesstaaten geschickt, während ihre Eltern im Grenzbereich zu Mexiko inhaftiert wurden.

Trump ermöglichte es am Mittwoch per Präsidentenerlass vorläufig, dass Kinder und Eltern gemeinsam inhaftiert werden können und beendete die umstrittene Praxis damit zunächst. Dies ist jedoch eine befristete Regelung, sie muss gesetzlich untermauert werden.

Der US-Präsident ist verstärkt darum bemüht, Menschen ohne Aufenthaltspapiere als kriminell darzustellen. Er zeichnet ein düsteres Bild von der Lage an der Grenze und hat wiederholt von einer Krise gesprochen. Das ist allerdings nicht durch Fakten gedeckt. Die Zahl der Festnahmen an der Grenze ist seit Jahren insgesamt rückläufig. Zwar gab es in den vergangenen Monaten einen Anstieg, im Vergleich zu früheren Jahren sind die Zahlen aber niedriger.

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