Durchblicker.at: Vergleichen statt draufzahlen
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“Wir kümmern uns um mühselige Haushaltsverträge und ermöglichen den einfachen Anbieterwechsel.” Reinhold Baudisch und Michael Doberer, die beiden Geschäftsführer des österreichischen Vergleichs-Portals Durchblicker.at zeigen sich optimistisch über den Erfolg ihrer Geschäftsidee. Sind vergleichbare Webseiten, die dem Nutzer etwa Überblick über Kfz-Versicherungen oder Energiekosten bieten, in Ländern wie den USA (http://www.progressive.com), Großbritannien (www.confused.com) oder Deutschland (www.check24.de) bereits gut im Markt etabliert, gebe es in Österreich noch viel Luft nach oben.
Preistransparenz Bei Durchblicker.at können Nutzer derzeit Kfz-, Motorrad-, Haushalts- und Rechtsschutzversicherungen sowie Gas- und Stromanbieter miteinander vergleichen und die Webseite teilweise auch gleich mit dem Wechsel zum vorgeschlagenen günstigeren Anbieter beauftragen. Demnächst wird man Bausparverträge einem Online-Vergleich unterziehen könne, 2012 wird ein Tarif-Rechner für Mobilfunkverträge dazukommen. In die Preisvergleiche werden der Großteil aller heimischen Anbieter einbezogen.
In Österreich rechnet Durchblicker.at derzeit etwa 100.000 Preisvergleiche pro Monat. Die Webseite - derzeit pro Monat mit etwa 500.000 Seitenaufrufen - bietet diese “Preistransparenz” zwar kostenlos an, kann aber trotzdem Geld damit machen. Wechselt ein Nutzer per Durchblicker.at seinen Anbieter, bekommt die Firma dafür ein Vermittlungsentgelt - pro Neuabschluss einen “zweistelligen Euro-Betrag”, so Baudisch. Außerdem werden die Vergleichsdaten auch an die Firmen verkauft, an Interessensvertretungen wie die Arbeiterkammer Oberösterreich werden die Preisrechner weiterlizensiert.
Milliardenmarkt Während zur Zeit boomende Schnäppchen-Portale wie Groupon (futurezone-Berichte
und
), Google Offers (Bericht
) oder Facebook Deals (Bericht
) pro Einkauf 50 bis 100 Euro Sparpotenzial hätten, würden Fixkosten-Vergleichsportale wie eben Durchblicker.at pro Jahr bis zu 1000 Euro sparen helfen. Laut Baudisch und Doberer, die sich auf eine Studie ihres ehemaligen ArbeitgebersMcKinseybeziehen, war der Markt für Online-Versicherungen 2010 allein in den Märkten Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Italien und Niederlande 11,8 Milliarden Euro schwer.
Vertragsabschlüsse über 3,5 Milliarden Euro wurden davon über Vergleichs-Portale abgeschlossen. Österreich würde fälschlicherweise nicht als Markt für Internetversicherer angesehen, weswegen die Möglichkeiten derzeit bescheiden wären. Die Versicherungen hätten noch Angst, ihre eigenen Außendienstmitarbeiter zu kannibalisieren, so Doberer. Mit Durchblicker.at soll sich das ändern - vor allem, wenn man den Preisvergleich für Handyverträge einführt, rechnet die noch nicht profitable Firma mit einen Anstieg der Einnahmen.
Reinhold Baudisch und Michael Doberer haben Durchblicker.at vor einem Jahr gegründet. Derziet beschäftigen die beiden Geschäftsführer zehn Mitarbeiter, die für Entwicklung und Nutzerbetreuung zuständig sind. Bis ein neuer Versicherungstarif in das Vergleichs-Portal eingepflegt wird, dauert es etwa zwei Tage. Der Wiener Investor Johann Hansmann (60) hat für einen sechsstelligen Betrag 33 Prozent der Internet-Firma gekauft. Er hat auch bei Bernhard Niesners Sprachlern-Plattform Busuu.com mit Sitz in Madrid investiert.
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