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Ecuadorianische Botschaft verbietet Assange Internet

Die ecuadorianische Regierung hat verkündet, Julian Assange den Internet-Zugang verboten zu haben, berichtet die Washington Post. Der seit knapp sechs Jahren in der Botschaft des südamerikanischen Landes in London lebende WikiLeaks-Gründer hat angeblich gegen eine Abmachung verstoßen, die er mit seinen Gastgebern getroffen hat. Assange hat sich in Postings offenbar zu außenpolitischen Angelegenheiten geäußert, was die Abmachung untersagt hatte.

"Gefährdet gute Beziehungen"

"Die ecuadorianische Regierung warnt davor, dass der Umgang von Assange in sozialen Medien die guten Beziehungen gefährdet, die Ecuador mit dem Vereinigten Königreich, der Europäischen Union und anderen Nationen unterhält", heißt es in einer offiziellen Stellungnahme. Obwohl Ecuador keine genauen Beispiele für die Vorwürfe an Assange vorbringt, könnte die Unterstützung der katalonischen Separatisten rund um den erst kürzlich in Deutschland verhafteten Carles Puigdemont ein Grund sein.

Aktuell hat Assange auch über den Datenskandal bei Facebook, die Wahl von John Bolton als nationaler Sicherheitsberater von Donald Trump oder den Vorwurf, der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy habe Spendengelder des verstorbenen libyschen Diktators Muammar Gaddafi angenommen, Postings verbreitet.

Freiwillige Gefangenschaft

In der ecuadorianischen Botschaft lebt Assange, weil ihm dort Zuschlupf gewährt wurde, nachdem ihm in Schweden sexuelle Straftaten vorgeworfen wurden. Verlässt Assange das Gebäude in London, würde er höchstwahrscheinlich sofort von der britischen Polizei verhaftet werden.

Den Internet-Zugang hat Ecuador Assange schon einmal untersagt. 2016 durfte Assange vorübergehend wegen Befürchtungen, WikiLeaks könnte sich in die US-Präsidentschaftswahl einmischen, nicht online gehen.

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