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Luftfahrt

Elektronik an Bord: Druck auf FAA steigt

“Es ist also okay, iPads im Cockpit zu verwenden. Es ist okay für Flugbegleiter - und die sind nicht in Panik - aber dennoch ist es nicht okay für die reisende Öffentlichkeit. Eine herumfliegende Ausgabe von ‘Krieg und Frieden’ ist gefährlicher als ein Kindle”, empört sich die US-Senatorin Claire McCaskill gegenüber der New York Times über die Regeln der US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA). Deren Regeln zum Gebrauch elektronischer Geräte an Bord von Flugzeugen geraten nun immer mehr unter Druck.

Während Flugpassagiere dazu aufgefordert werden, Tablets und eReader bei Starts und Landungen auszuschalten, kommen dieselben Geräte vermehrt als elektronische Flughandbücher für Piloten oder als papierlose Alternative zu Passagierchecklisten zum Einsatz. Vielen Passagieren stößt dies sauer auf. Die FAA arbeitet deshalb nun mit einer Industrie-Arbeitsgruppe zusammen, um Regeln neu zu definieren und dabei etwa auch Flugbegleiter zu entlasten. Diese müssen derzeit Polizei spielen und selbst sicherstellen, ob sich ein Gerät im “Flugzeugmodus” befinden darf und ob dieser aktiviert ist. Genaue Richtlinien dafür fehlen.

Die Industrie-Arbeitsgruppe inkludiert unter anderem Amazon, Boeing, die Federal Communications Commission (FCC) oder die Consumer Electronics Association. Sie sollen bis 31. Juli 2013 ein einheitliches Konzept für ein künftiges Regelwerk vorlegen. Zukünftige Regeln sollten auch das vermehrte Aufkommen von tragbarer Elektronik, Wearables, berücksichtigen. Es gilt beispielsweise zu entscheiden, wie man mit einem Google Glass oder einer iWatch an Bord umgeht.

Dass elektronische Geräte überhaupt einen signifikanten Einfluss auf wichtige elektronische Systeme eines Flugzeugs haben, steht seit Langem in Zweifel. Senatorin McCaskill, die als eine der schärfsten Verfechterinnen für neue Regeln gilt, meint dazu: “Die Idee, dass der Gebrauch von elektronischen Geräten eine Gefahr für die Sicherheit von Fluglinien-Passagieren darstellt, ist grundlos und überholt.”

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