Rettungsgasse A2, Rettungsgasse, Stau, Autobahn, Feature
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© KURIER /gnedt martin

Verkehr

Erster Test für Pannenstreifen-Freigabe mit Simulation

Bereits im Jahr 2012 sorgte die Asfinag mit der geplanten Freigabe des Pannenstreifens für Schlagzeilen. Auch 2013 wurde von dem Vorhaben berichtet. Heuer ist es wieder soweit, doch im Vergleich zu den vergangenen Jahren gibt es nun konkretere Pläne, wie das umgesetzt werden soll.

So soll mit Hilfe von Computersimulationen und Berechnungen getestet werden, ob eine Freigabe des Pannenstreifens auf passenden Streckenabschnitten zu Stoßzeiten auch in der Realität umsetzbar und sinnvoll ist. In den kommenden Tagen beginnt die erste Testphase auf Autobahnabschnitten in Niederösterreich, Salzburg und Tirol, wie die Asfinag bekannt gab. In etwa sechs Monaten sollen die ersten Resultate bereitstehen.

Alte Daten und neue Prognosen

"Wir erfassen über unsere Verkehrssensoren exakt die momentane Verkehrsstärke und das gefahrene Tempo, mit dem sich die Fahrzeuge auf den einzelnen Fahrstreifen fortbewegen.", erklärt Christoph Pollinger, Pressesprecher der Asfinag Oberösterreich und Salzburg, gegenüber der futurezone. Zuständige Verkehrsplanerbüros ermitteln dann auf Basis der aktuellen Daten und der gesammelten Prognosen mittels Simulationen und Berechnungsmodellen, wie sich die Verkehrsströme im Falle einer zusätzlichen dritten Fahrspur verhalten würden.

Adlerauge Asfinag

Um die aktuelle Verkehrslage zu überblicken und die kommende Entwicklung einschätzen zu können, braucht die Asfinag rund um die Uhr Zugriff auf Daten und Informationen über jeden einzelnen Autobahnkilometer. Um dies zu bewerkstelligen setzt das Unternehmen auf Videoüberwachung. Es müssten dafür jedoch keine neuen Kameras montiert werden. Die bereits vorhandenen Verkehrskameras reichen dafür aus, so Pollinger. "Ziel der Videoüberwachung ist es, rechtzeitig den geeigneten Moment - wann der Pannenstreifen freigegeben werden muss und wann dies nicht zwingend notwendig ist - zu erkennen." Besonders wichtig sei es, so rasch zu reagieren, dass es erst gar nicht zur Bildung eines Staus kommt.

Datenschutz

"Die Überwachungskameras im Freiland zeichnen gar nicht auf", beruhigt Pollinger. Alleinig das Material der Kameras in Autobahntunnels werde für kurze Zeit gespeichert, was auch per Gesetzt geregelt sei. "Wenn etwas passiert, dann bleiben die Aufzeichnungen aus Tunnels 72 Stunden lang gespeichert. Auf Nachfrage wird das Bildmaterial dann dem Staatsanwalt für etwaige Untersuchungen zur Verfügung gestellt."

Neue Pannenbuchten

Kommt es dann bei geöffnetem Pannenstreifen tatsächlich zu einem Unfall, muss die umstrittene Rettungsgasse gebildet werden. In dem Fall setzt die Asfinag vor allem auf bauliche Adaptierungen wie neue Pannenbuchten. Diese würden bei positiven Testergebnissen frühestens ab 2019 zur Verfügung stehen. Eine weitere Möglichkeit wäre das sofortige Sperren des Pannenstreifens, was per Über-Kopf-Anzeigen an die Fahrer kommuniziert wird - gleich wie das Öffnen des Pannenstreifens. "Die Erfahrungen aus dem Ausland zeigen, dass das kein Problem darstellt.", gibt sich Pollinger zuversichtlich.

Die Freigabe des Pannenstreifens soll somit eine ökologischere Alternative zum teuren Ausbau der Autobahnabschnitte darstellen. Die aktellen Tests sollen zeigen, ob sich eine eventuelle Öffnung positiv auf die Vekehrssicherheit auswirken würde.

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Michael Simmer

Als News-Junkie muss und will ich immer wissen, was gerade in der Welt passiert. Auch deshalb fühlte ich mich - aufgewachsen im schönen Oberösterreich - schon immer zur Großstadt hingezogen. Gibt es mal nichts Neues zu erfahren, vertreibe ich mir die Zeit mit Freunden, Familie und Sport.

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