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Aufregung

Facebook entschuldigt sich für Strache-Sperre

Ob Strache und die Administratoren der HC Strache Facebook Seite tatsächlich wegen US-kritischer Beiträgen aus dem eigenen Profil gesperrt wurden oder doch ein anderer Grund hinter der Maßnahme steckt, ist weiter unklar, da Facebook die 30-tägige Sperre ohne mitgeteilten Grund veranlasst habe, wie Alexander Höferl vom freiheitlichen Parlamentsklub auf Anfrage der futurezone mitteilt.

Zwei Beiträge verschwunden
Die Vermutung sei allerdings naheliegend, da im selben Atemzug ausgerechnet auch zwei Postings zu diesem Thema – die diesbezügliche Rede im Plenum des Nationalrats sowie eine Presseaussendung, die eine lückenlose Aufklärung der Vorfälle forderte – verschwunden seien. Das Profil war zwar weiterhin auf Facebook erreichbar, bis Donnerstagabend konnten aber weder Strache noch seine als Administratoren freigeschalteten Mitarbeiter auf der Seite posten.

Facebook entschuldigt sich für "Unnanehmlichkeiten"
Donnerstagabend meldete sich Strache dann erstmals auf der Seite zurück. "Mein persönlicher Account ist zwar noch gesperrt, aber ein zusätzlicher Administrations-Account wurde vor Ablauf der verhängten Sperre wieder freigegeben", lautet das Posting. Der Politiker feierte dies als Erfolg über Facebook.

In einer Stellungnahme von Facebook gegenüber der futurezone am Freitag heißt es: "Nach eingehender Prüfung des User Operations-Teams in Irland wurde die temporäre Sperrung der Administratoren bereits gestern Abend wieder aufgehoben. Wir entschuldigen uns für die dadurch entstandenen Unannehmlichkeiten." Die genauen Gründe für die Sperrung bleiben jedoch weiterhin unklar.

Facebook: "Politische Äußerung kein Grund für Sperre"
Beim sozialen Netzwerk wird der Fall weiter geprüft. "Die Sperre gewisser Funktionen wegen US- oder Facebook-kritischer Postings kann allerdings ausgeschlossen werden", teilt ein Facebook-Sprecher auf Anfrage der futurezone mit. Facebook sehe sich vielmehr als Plattform, wo sich Menschen über ein breites Spektrum von politischen Meinungen austauschen können. Kritische Meinungen seien nicht nur möglich, sondern durch das Kommentarsystem aktiv erwünscht. "Wenn wir jeden kritischen politischen Kommentar sperren würden, müssten sehr viele Profile offline genommen werden. Das wäre ja absurd", so der Sprecher.

Warum Strache und die Administratoren aber offenbar tatsächlich nichts mehr posten können, bleibt indes weiter unklar. Laut Facebook gebe es jedenfalls keine Automatismen - sprich, auch wenn etwa politische Gegner hundertfach das Strache-Profil oder Postings melden, werde dieses nicht automatisch gesperrt. Es finde in diesen Fällen immer eine manuelle Prüfung der Inhalte statt. Lediglich bekanntes kinderpornografisches Bildmaterial werde automatisch herausgefiltert.

Immer wieder Diskussionen
Straches Facebook-Profil sorgt immer wieder für Diskussionen. Neben umstrittenen Postings des FPÖ-Chefs selber, finden sich immer wieder auch radikale Postings von Anhängern, die auch schon früher zur Entfernung von Beiträgen durch Facebook gesorgt haben. Dass auf dem Profil für 30 Tage lang nicht mehr gepostet werden könne, sei noch nie vorgekommen, zeigt sich die FPÖ erbost.

Im Hilfebereich, auf den Facebook verweist, bleiben die Antworten diesbezüglich vage. Beim Punkt "Ich wurde für die Verwendung einer Funktion blockiert" heißt es: "Facebook hat Richtlinien festgelegt, um Verhaltensweisen zu unterbinden, die andere Nutzer als belästigend oder beleidigend empfinden könnten. Wir haben festgestellt, dass du eine Funktion auf eine Weise verwendest, die als missbräuchlich empfunden werden kann...". Um weitere Blockierungen zu vermeiden, solle man dieses Verhalten reduzieren oder vermeiden.

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