
Facebook: Hebamme fordert österlichen Fortpflanzungsstopp
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Wer sich ein Kind wünsche, solle über die Feiertage trotzdem noch verhüten, rät die Geburtshelferin aus Kerken an der niederländischen Grenze auf ihrer Facebook-Seite. Sonst käme das Baby in der Weihnachtszeit zur Welt - und da sei es noch viel schwieriger als ohnehin schon, eine betreuende Hebamme zu finden. Mit dem Posting, das zahlreiche Medien aufgriffen, will Christine Niersmann auf den Hebammenmangel in Deutschland aufmerksam machen. Eine in Vollzeit arbeitende Hebamme betreut nach Angaben des Deutschen Hebammenverbands pro Jahr rund 100 Geburten; in Großbritannien und Norwegen sind es nur rund 30.
Niersmann zufolge laufen in deutschen Kreißsälen oft drei bis vier Geburten gleichzeitig. Eine Kollegin habe jüngst sogar acht Geburten parallel betreuen müssen. „Die Hebammen sind so fertig, sie können keiner Frau richtig genügen“, sagte Niersmann am Donnerstag am Telefon. An Weihnachten dränge das Problem besonders: Viele Geburtshelferinnen bräuchten dann Zeit für die eigene Familie, die meisten Kreißsäle seien nur notdürftig besetzt. „Es geht nicht um mehr Freizeit für die Hebammen. Es ist ein Hilferuf“, erklärte Niersmann.
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