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Privatsphäre

Facebook-Quiz greift persönliche Daten ab

Die Facebook-App "Most Used Words" verspricht Nutzern, die meistgenutzten Wörter des Jahres aus ihren Postings herauszufiltern. Über 17 Millionen Menschen finden die Idee lustig und haben die Quiz-App benutzt und die Ergebnisse an ihre Freunde geschickt, die dann ebenfalls zur Verwendung animiert wurden. Weniger amüsant ist, dass der Hersteller Vonvon.me eine Unmenge an persönlichen Daten aus den Accounts der Mitspieler absaugt. Comparitech.com berichtet, dass Namen, Profilbilder, Alter, Geburtsdatum, eine Liste der Freunde, alle Postings, alle Fotos, die Heimatstadt, den Bildungsweg, alles, was je geliked wurde, die IP-Adresse und Informationen über verwendete Geräte ausliest und speichert.

In den Nutzungsbedingungen der App steht, dass sich Vonvon das Recht vorbehält, alle Informationen an einem beliebigen Ort speichern zu dürfen - also auch in Ländern mit laxen Datenschutzgesetzen. Zudem stellt Vonvon klar, dass alle Daten, die eine Person nicht eindeutig identifizieren, verwendet, sprich verkauft, werden dürfen und zwar auf unbestimmte Zeit. Das Unternehmen gibt gegenüber Wired an, die Daten zu nutzen, um geschlechts- und altersspezifische Werbeeinschaltungen auszuspielen. Was Dritte, an die Daten weitergegeben werden, damit machen dürfen, ist nicht spezifiziert.

Most Used Words ist nicht die erste Facebook-App, die den Ärger von Datenschützern auf sich zieht. Viele Nutzer prüfen nicht, welche Berechtigungen solche Programme sich holen. Auch dass der Zugriff auf gewisse Daten in den Einstellungen gesperrt werden kann, ist nicht allen Nutzern bekannt. Im Zweifelsfall sollten Nutzer auf solche Spaß-Applikationen bei Facebook deshalb verzichten.

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