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Bericht

Fake-Porn: Wenn dein Gesicht in einem Sexfilm auftaucht

Ein Bericht auf vocativ.com erzählt die Geschichte von Tasha, die feststellen musste, dass im Internet pornografische Bilder kursieren, in die ihr Gesicht gephotoshoppt wurde. Auf den Fotos sieht es dann so aus, als würde sie sexuelle Handlungen an verschiedenen Personen vollziehen. Das ist für Tasha - deren Namen geändert wurde, um keine Suchaktionen nach den Bildern auszulösen - unangenehm und demütigend. So wie Tasha geht es auch vielen anderen Personen - hauptsächlich Frauen. Eine ganze Reihe an Webseiten hat sich auf die Verbreitung solcher Foto- und Videomontagen spezialisiert. Hier werden Bilder und Videos mit den Gesichtern von verhassten Expartnern, Stiefeltern, Lehrern und anderen Leuten hochgeladen und geteilt. Dass die Opfer etwas davon mitbekommen, ist eher die Ausnahme. Manchmal findet entsprechendes Material allerdings seinen Weg von Nischenseiten ins massenwirksame Netz und dann kann es für die Betroffenen unangenehm werden.

Fake-Pornos mit den Gesichtern von Prominenten kommen sehr oft vor, aber immer öfter werden auch nicht berühmte Menschen Opfer solcher Fälschungen, deren Qualität von Kindergartenniveau bis zu kaum als falsch zu erkennend reichen kann. Anders als bei sogenannten "Rachepornos", bei denen echte Sexbilder und -videos einer Person ins Netz gestellt werden, ist die Möglichkeit etwas dagegen zu unternehmen bei Fake-Porn eingeschränkt. Rechtlich und moralisch liegen die gefälschten Pornoinhalte in einer Grauzone. Einige Internetportale nehmen Bestellungen an, die Nutzer müssen nur Fotos der Gesichter der gewünschten Zielperson bereitstellen.

Keine Handhabe

Betroffene Personen, wie diese Reddit-Nutzerin, wissen oft nicht, was sie gegen die entwürdigengen Darstellungen machen können. Gesetze gegen Rachepornos, die meist auf dem Recht auf Privatsphäre basieren, haben hier keine Anwndung, weil es sich nicht um "echte" private Information handelt, sagt die Rechtsprofessorin Mary Anne Franks gegenüber vocativ. Eher möglich wäre eine Klage wegen Belästigung oder wegen absichtlicher Verursachung von emotionalem Stress. Das kann sich aber unter Umständen mit der Meinungs und Redefreiheit reiben. Als Beispiel nennt Franks etwa Kanye Wests aufsehenerregendes Musikvideo mit Wachsfiguren nackter Promineter, das unter die Freiheit der Kunst fällt.

Um gegen die Urheber von Fake-Pornos vorzugehen, muss erst herausgefunden werden, wer dahintersteckt. Das ist nicht immer leicht und kostet viel Zeit und Geld. Und selbst bei einem Erfolg ist nicht sicher, dass die Bilder dann auch vollständig aus dem Netz entfernt werden können. Tasha etwa hat die Hoffnung aufgegeben, etwas gegen die Verunglimpfung unternehmen zu können. "Ich finde, das dass absolut ekelhaft ist, aber ich habe nicht die Zeit und Ressourcen, gegen alle Perversen im Internet vorzugehen", sagt sie.

Manche Personen stoßen sich auch gar nicht daran, wenn sie in Fake-Pornos auftauchen. "Die Leute wissen, dass ich das nicht tun würde. Das reicht mir", sagt ein Opfer zu vocativ. Auch Tasha gibt keine Pauschalverurteilungen ab: "Einfach gesagt, vielleicht fühlen sich manche Menschen einfach wohler, wenn sie von einer Person erregt werden, die sie 'kennen'". Psychologen sehen in den Fake-Pornos eine visuell geprägte Form der Fantasieerfüllung. Einige Männer erstellen etwa auch Fake-Pornos mit dem Gesicht ihrer Frau, um diese dann beim Sex mit anderen Männern sehen zu können.

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