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Internet Ombudsmann

Fake-Rechnungen waren Internet-Phänomen des Jahres 2013

Der Internet Ombudsmann Bernhard Jungwirth bearbeitete im vergangenen Jahr 5.318 Beschwerden, in knapp 41 Prozent ging es um betrügerische Fallen, sagte er bei der Vorstellung des Jahresberichts am Donnerstag. Generell rät er dazu, Angebote zu prüfen und keine Vorauszahlungen zu leisten.

Das Einkaufen per Mausklick sei für immer mehr Menschen Alltag und funktioniere weitestgehend problemlos, so der Ombudsmann. Dennoch wandten sich im vergangenen Jahr mehr als 5.000 Geschädigte an die Schlichtungsinstanz. Der durchschnittlich gemeldete Schaden: 184,90 Euro. 83,8 Prozent der Fälle konnten erfolgreich bearbeitet werden, insgesamt 670.000 Euro habe man den Verbrauchern "ersparen" können, zeigte sich Jungwirth zufrieden.

Phänomen 2013

Das Phänomen des Jahres 2013 seien Fake-Rechungen gewesen. User sollten Zahlungen leisten, die aus einem angeblich im Internet abgeschlossenen Vertrag entstanden seien. Als Absender dieser E-Mails seien Inkassobüros und Anwaltskanzleien genannt worden. Durch eine angehängte Datei wurde eine Schadenssoftware verbreitet.

Erkennen könne man solche E-Mails dadurch, dass sie keine persönliche Anrede enthalten und oft in einem schlechten Deutsch geschrieben seien, so Jungwirth. Die Datenbank der "Watchlist Internet" enthalte zudem eine Liste typischer Absendern. Dieses Projekt gegen Netzbetrug wurde im Juli 2013 gestartet, um vor Betrügern zu warnen. Rund 2.000 Meldungen seien seither eingegangen, etwa 200 Namen seien bereits gelistet.

Neben ungewollten Vertragsverlängerungen und Lieferschwierigkeiten wurde es den Usern auch erschwert, von einem Vertrag zurückzutreten. Ein Konsument hat das Recht, von jedem Vertrag, den er online abschließt, innerhalb von sieben Werktagen zurückzutreten. Im Juli 2014 werde diese Frist auf 14 Tage verlängert, so Maria Reiffenstein vom Sozialministerium.

Für das Jahr 2014 erwartet Jungwirth, dass "das Thema Datenschutz schon auf Platz drei liegen wird". Derzeit liegen Datenschutzfragen und Verletzungen der Persönlichkeitsrechte mit rund zehn Prozent der Beschwerden auf dem vierten Platz. Hier gehe es vor allem um Fake-Profile in sozialen Netzwerken oder da Posten fremder Fotos. Für die Betroffenen könne das "sehr schnell sehr teuer werden", warnte er.

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