Heimische Firmen geraten zunehmend ins Visier von Angreifern
Heimische Firmen geraten zunehmend ins Visier von Angreifern
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Studie

Fast jedes zweite Unternehmen von Cyberangriffen betroffen

Fast jedes zweite österreichische Unternehmen (44 Prozent) ist in den vergangenen Jahren Opfer von Cyberkriminalität geworden. Bei Konzernen mit mehr als einer Milliarde Euro Umsatz waren sogar 69 Prozent von Attacken betroffen, das zeigen die Ergebnisse einer diese Woche veröffentlichten Studie des Wirtschaftsprüfungsunternehmens EY.

„Gerade große und namhafte Unternehmen sind massiv gefährdet - es dürfte kaum einen österreichischen Top-Konzern geben, der nicht schon Opfer einer Cyberattacke wurde“, kommentierte Benjamin Weissman, Leiter Cyber Forensik bei EY Österreich, die Studie. Viele Attacken blieben zudem weiterhin unbemerkt.

Mangelnde Ressourcen

Die Studie, bei der Geschäftsführer und Führungskräfte aus IT-Sicherheit und Datenschutz von 100 heimischen Betrieben befragt wurden, zeigt vor allem, dass viele, vor allem kleinere Unternehmen, nicht über die entsprechenden Mittel zu ausreichender Sicherheit verfügen. So beklagt exakt die Hälfte der Befragten mangelnde personelle, technologische oder finanzielle Ressourcen.

Sicherheitsgefühl dennoch hoch

Dennoch ist das Sicherheitsgefühl der österreichischen Unternehmen hoch. 79 Prozent der Manager halten präventive Maßnahmen in ihrem Unternehmen für ausreichend. Solche sind vor allem Firewalls (98 Prozent), Passwörter auf allen Geräten (94 Prozent) und Antivirensoftware (92 Prozent). Allerdings warnt Gottfried Tonweber, Leiter Cyber Services bei EY Österreich: „Wer sensible Firmen- oder Kundendaten auf seinen Servern hat, sollte unbedingt strengere Sicherheitsvorkehrungen einführen.“ Diese sind jedoch Mangelware. Nur 37 Prozent leisten sich sogenannte Intrusion-Detection bzw. Prevention-Systeme. Trotzdem sind sich nahezu alle Manager (99 Prozent) einig, dass Cyberkriminalität künftig zum bedeutenden Problem wird.

Die Täter der Cyberattacken ließen sich bei einem großen Teil der Attacken (45 Prozent) nicht feststellen. Bei 34 Prozent waren es sogenannte Hacktivisten - das sind Hackergruppen wie Anonymus -, in 23 Prozent der Fälle konnten Gruppen organisierter Verbrecher als Täter identifiziert werden.

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