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"Flatrates wird es auch weiterhin geben"

„Wir wollen das Internet schneller machen und die Preise soweit es geht stabil halten", sagte Obermann der „Welt am Sonntag". In den kommenden Jahren müssten zusätzliche Milliarden Euro in das Netz investiert werden, allein sechs Milliarden Euro in den Festnetzausbau. Für die allermeisten Kunden werde sich aber nichts ändern. Vielnutzer würden aus heutiger Sicht für ihre Flatrate 2016 dann „zehn bis 20 Euro mehr zahlen", sagte Obermann. Bisher zahlten die Intensivnutzer genauso viel wie die Wenignutzer.

" Flatrates wird es auch weiterhin geben"
Der Konzern hat sich dem Bericht zufolge offenbar aber noch nicht abschließend festgelegt, wie er in drei Jahren mit Vielsurfern umgehen will. „Der Wettbewerb ist so hart, dass wir ohnehin nur das verkaufen können, was sich am Markt durchsetzen lässt", sagte Obermann. Ziel bleibe es, Kunden zu halten und vor allem neue zu gewinnen. Flatrates werde es auch weiterhin geben.

Die Pläne der Telekom zur Einführung einer Datenvolumengrenze fürs schnelle Internet-Surfen über den Festnetzanschluss zu Hause waren auf Kritik gestoßen. Die Begrenzung soll demnach für neue Verträge gelten, die sei dem 2. Mai abgeschlossen werden. Altverträge sollen davon unberührt bleiben. Technisch wird das ganze voraussichtlich nicht vor 2016 umgesetzt.

Demonstration angekündigt
Nächste Woche, genauer gesagt am 16. Mai, wollen Bürger auf der Straße gegen die Pläne der Deutschen Telekom demonstrieren. Zur Jahreshauptversammlung der Aktionäre in Köln ruft das "Bündnis für Netzneutraltiät und gegen digitale Diskriminierung" dazu auf (siehe Facebook-Event), sich ab 16 Uhr zu den Protesten einzufinden.

Zu den Unterstützern gehören Anonymous-Aktivisten, der Bundesverband Initiative gegen digitale Spaltung (geteilt.de), der Chaos Computer Club Düsseldorf, die Digitale Gesellschaft, der AK Vorrat Ortsgruppe Köln/Bonn, Netzpolitik.org und die Piratenpartei Deutschland.

RTR zur Netzneutralität
In Österreich hat die Regulierungsbehörde RTR am Mittwoch ihr Positionspapier zum Thema Netzneutralität veröffentlicht. Demnach wäre ein Vorgehen wie bei der Deutschen Telekom auch in Österreich möglich. Aus dem Positionspapier der RTR geht hervor, dass eine Drosselung von "Heavy Usern" in Ordnung sei, wenn es den Kunden vorher mitgeteilt wird.

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