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China

Foxconn: Bericht über neuerliche Suizide

Wie Südwind in einer Aussendung berichtet, sollen sich vergangene Woche zwei Arbeiterinnen am Foxconn-Standort im chinesischen Zhenzhou  vom Dach gestürzt haben und ihren Verletzungen erlegen sein. Den Arbeiter in der Fabrik, in der derezeit auch Apples iPhone 5 gefertigt wird, soll darauf hin eine Schweigeverpflichtung gegenüber Medien auferlegt worden sein, hieß es weiter.

"Silent Mode"
Bereits Anfang April wurde laut Berichten lokaler chinesischer Medien über das Werksgelände ein "Silent Mode" verhängt worden, so die Organisation. Arbeiter dürften demnach nur Zwiegespräche über arbeitsrelevante Inhalte führen. Gespräche unter mehr als zwei Personen seien nur in speziell gekennzeichneten Bereichen erlaubt. Bei Nichteinhaltung der Auflagen würden Kündigungen und Lohnkürzungen drohen. Die Disziplinierungsmaßnahme könnte mit der Rückgabe von fünf Millionen iPhones 5 durch Apple an Foxconn wegen angeblicher Qualitätsmängel zusammenhänen, vermutet Andrea Ben Lassoued, Leiterin Clean-IT-Kampagne bei Südwind.

"Verschweigen, verschleiern, vertuschen"
Bereits vor drei Jahren kam es bei Foxconn zu einer Suizidserie, die international für Aufsehen sorgte. Die Arbeitsbedingungen bei dem Auftragsfertiger standen in den vergangenen Jahren wiederholt in der Kritik. Apple

zuletzt Kontrollen bei seinen Zulieferern und wollte sich auch für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen einsetzen. "Die Verbesserungen wurden nicht umgesetzt.  Viel eher scheint das neue Motto „Verschweigen, verschleiern, vertuschen“ zu sein", kritiserte Ben Lassoued.

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