Französische Polizisten nahe dem Haus in Magnanville, wo in der Nacht des 13. Juni 2016 zwei Menschen ermordet wurden
Französische Polizisten nahe dem Haus in Magnanville, wo in der Nacht des 13. Juni 2016 zwei Menschen ermordet wurden
© APA/AFP/MATTHIEU ALEXANDRE

Terroranschlag

Frankreich: Facebook hilft Polizistenmord aufzuklären

Facebook hat eine enge Kooperation mit den französischen Behörden zugesagt, nachdem ein Islamist während eines Anschlags auf einen Polizisten nahe Paris ein Live-Video in dem sozialen Netzwerk veröffentlicht hatte. "Terroristen und Terrorakte haben keinen Platz auf Facebook", erklärte das Unternehmen am Dienstag. Das Netzwerk arbeite eng mit den französischen Behörden zusammen, die das "schreckliche Verbrechen" aufklärten.

Islamischer Staat

Ein 25-jähriger Franzose hatte am Montagabend im Pariser Vorort Magnanville einen Polizisten und dessen Lebensgefährtin getötet. Bevor er seinerseits von Eliteeinheiten erschossen wurde, bekannte er sich zur Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Zwischendurch hatte der Angreifer die Partnerin des Polizisten und das gemeinsame Kind als Geiseln genommen und noch währenddessen auf Facebook ein Video gepostet, das ihn im Haus seiner Opfer zeigt. Darin rief er auch zu weiteren Anschlägen während der Fußball-EM auf.

Video rasch entfernt

Das Video, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, wurde von dutzenden Facebook-Nutzern angeklickt, bevor es vom Netzwerk gelöscht wurde. Wann immer dem sozialen Netzwerk "terroristischer Inhalt" gemeldet werde, werde dieser so rasch wie möglich entfernt, erklärte Facebook. Eine Sprecherin gestand aber "besondere Herausforderungen" im Umgang mit live geposteten Videos ein.

Gegen Gewalt

Facebook hat weltweit etwa 1,5 Milliarden Nutzer. Im vergangenen Jahr überarbeitete das Netzwerk seine Standards und betonte darin, nicht als Plattform für Angriffe und Gewaltverbreitung zu fungieren. Mit der Herausforderung, eine offene Kommunikationsplattform sein zu wollen, zugleich aber die Veröffentlichung von sensiblem Inhalt zu verhindern, kämpfen auch andere soziale Netzwerke.

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