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Frauenvolksbegehren sammelt Geld per Crowdfunding

Frauenvolksbegehren sammelt Geld per Crowdfunding

1997 wurde das Frauenvolksbegehren, das die Gleichstellung von Frauen und Männern in Österreich forderte, von 644.665 Personen unterschrieben. "Passiert ist seither wenig bis nichts", schreiben die Initiatorinnen des "Frauenvolksbegehren 2.0". Dieses soll Anfang 2018 starten.

Damit das Volksbegehren möglichst viele Unterstützer bekommt, setzen die Initiatorinnen stark auf das Internet. In den sozialen Medien hat bereits ein breite Diskussion eingesetzt, die initiatorinnen nutzen etwa Facebook und Twitter als Plattform - vor 20 Jahren gab es diese Möglichkeit noch nicht.

Crowdfunding

Den Initiatorinnen ist aber sehr wohl bewusst, dass nicht nur die User von sozialen Medien, sondern alle Menschen in Österreich erreicht werden müssen. Deshalb haben sie eine landesweite Kampagne geplant, für die sie auf Startnext Geld sammeln. Die Initiatorinnen arbeiten ehrenamtlich, aber Informationsmaterialien, Podiumsdiskussionen und Veranstaltungen sowie juristische Beratung und Notare, die bei der Umsetzung des Volksbegehren unterstützen, müssen finanziert werden.

Das Ziel sind 100.000 Euro. Werden 150.000 Euro erreicht, soll das Veranstaltungsprogramm erweitert werden. Auch mobile Aktionen mit mobilen Notaren, damit Unterschriften direkt bei den Veranstaltungsorten gesammelt werden können, könnten dann realisiert werden. Derzeit gibt es über 200 Unterstützer, die über 13.000 Euro gespendet haben. Die Sammelaktion läuft noch bis 1. Juni.

Unterstützung durch Frauenministerin

Unterstützung für das "Frauenvolksbegehren 2.0" kommt von Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ). "Diese jungen Frauen kämpfen für ihre Zukunft und für eine gleichberechtigte Gesellschaft für uns alle - ich stelle mich daher hinter das Frauenvolksbegehren", erklärte Rendi-Wagner in einer Stellungnahme gegenüber der APA.

"Ein Volksbegehren ist ein Auftrag an die Politik und kann ein starker Hebel sein, die Bemühungen in der Frauen- und Gleichstellungspolitik noch zu intensivieren." Die Frauenministerin freut sich deshalb über die Initiative und wünscht den jungen Frauen viel Erfolg für das Volksbegehren.

NEOS-Frauensprecherin Claudia Gamon sieht die Forderungen der Initiatorinnen des Frauenvolksbegehrens indes als guten Startpunkt für einen offenen Diskurs über Gleichstellungspolitik. "Ich mache allerdings auch keinen Hehl daraus, dass wir mit Teilen der Forderungen nichts anfangen können", meinte Gamon: "Feminismus muss mehr sein als sozialistische Symptombekämpfung."

Forderungen

Zu den Forderungen gehören eine Parteienförderung, deren Höhe vom Frauenanteil in gewählten Positionen aller Gremien abhängig ist, eine 50-prozentige Frauenquote in Leitungsgremien staatlicher und börsennotierter Unternehmen und Sanktionen bei Nicht-Einhaltung.

Bildung und Lehrmaterialen sollen frei von sexistischen und homofeindlichen Beispielen sein. Sexualisierte Werbung ohne Produktbezug sowie Werbung, die Mädchen oder Buben eine limitierende Geschlechterrolle zuweist, sollen verboten werden. Weiters wird ein gesetzlicher Mindestlohn von 1.750 Euro brutto gefordert.

Bundesweit soll für Mädchen und Frauen eine kostenlose, anonyme Beratung sowie ein kostenloser, anonymer Zugang zu Verhütungsmitteln, Schwangerschaftstests und zu rechtlich zulässigem Schwangerschaftsabbruch ermöglicht werden.

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