GEMA verlangt von Kindergärten Gebühren
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Deutsche Kindergärten sollen einem Zeitungsbericht zufolge für das Singen von Kinderliedern künftig Gebühren an die deutsche Musikrechte-Gesellschaft GEMA zahlen. Die Gesellschaft habe bundesweit Kindertagesstätten (Kitas) angemahnt, für das gesungene Liedgut der Kleinen zu zahlen, berichtete das "Hamburger Abendblatt" vom Montag. Immer dann, wenn für die Kinder Liedtexte kopiert werden oder sie öffentlich auftreten, würden die Kindertagesstätten künftig zur Kasse gebeten. Dazu müssten die Erzieherinnen und Erzieher notieren, welches Lied wann genutzt wurde.
Bundesweite Zahlungsaufforderung
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Hamburg, der 280 Kitas in der Hansestadt vertritt, zeigte sich verärgert. "Wir haben es erst nicht glauben wollen, aber im Moment werden alle Kitas bundesweit aufgefordert zu bezahlen", sagte Referent Martin Peters dem " Hamburger Abendblatt". Laut Peters werden für bis zu 500 Liederzettel 56 Euro plus Mehrwertsteuer fällig.
Ein Sprecher der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) sagte "Spiegel Online", die Gebühren würden im Auftrag der VG Musikedition eingetrieben. Die VG Musikedition habe die GEMA beauftragt, weil es zu viele unterschiedliche Träger von Kitas gebe und bislang keinen Rahmenvertrag.
Gemeinfreie Weihnachtslieder
Um diesen Gebühren zu entgehen, wurde in Deutschland Mitte November ein Projekt namens "Creative Commons-lizenzierte Notenblätter für Advents- und Weihnachtslieder" gestartet. Dessen Ziel war es, gemeinfreie Lieder für die Advents- und Weihnachtszeit neu zu setzen, damit sie kostenfrei und legal von jedem kopiert werden dürfen. 26 Notensätze kamen dabei zusammen.
Schulen sind laut "Hamburger Abendblatt" nicht von den Extra-Gebühren betroffen, weil die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände und die GEMA bereits seit 1990 einen Rahmenvertrag verhandelt haben. Demnach dürfen die Schulen in Deutschland urheberrechtlich geschützte Musikwerke vervielfältigen und wiedergeben, ohne dafür zu bezahlen.
(dpa/futurezone)
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