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Google fördert digitale Medienprojekte mit einer Spende in Millionenhöhe

Insgesamt fünf Millionen Dollar spendete der Internetdienstleister Google an Organisationen, die sich für Bürger- und Grassroot-Journalismus einsetzen. Mit dem Geld sollen digitale Medienprojekte gefördert werden, die sich nicht-kommerziellem Journalismus im digitalen Zeitalter widmen. "Journalismus ist von fundamentaler Bedeutung für eine funktionierende Demokratie. Da Medienorganisationen auf der ganzen Welt ihre Online-Präsenz ausbauen, sind wir bestrebt, unseren Teil dazu beizutragen. Es ist wichtig Innovation von Anfang an zu unterstützen", so Nikesh Arora, Googles Chefin für Absatzplanung und Geschäftsentwicklung.

Allein die John S. und L. Knight Foundation wurde mit zwei Millionen Dollar bedacht. Diese hatte in der Vergangenheit Start-Ups wie spot.us, einen Themenmarktplatz, unterstützt. Der Rest der Spende wird an Organisationen außerhalb der USA verteilt. An welche Organisationen das Geld gehen soll, das will Google erst zu Beginn des kommenden Jahres bekanntgeben. Bereits in der Vergangenheit hatte Google Non-Profit-Organisationen, darunter auch Wikipedia, mit Spenden bedacht.

Wachsende Kritik von Medienunternehmen an Google

Die Spende von Google wurde zu einer Zeit bekanntgegeben, in der die Spannungen zwischen Google und Medienunternehmen bereits sehr groß geworden sind. Grund hierfür sind die wachsenden Zahlen an Lesern, die ihre Informationen mittlerweile vorzugsweise aus dem Internet beziehen. Dies hat ein Abwandern der Werbetreibenden von klassischen zu Onlinemedien zur Folge. Davon profitiert zu einem nicht geringen Anteil Google, das durch die Platzierung von Werbung bei seinen Internetdiensten Einkünfte in Milliardenhöhe erwirtschaftet. Doch nicht nur das. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Umstand, dass Google Werbeeinnahmen durch die Veröffentlichung von Nachrichtenmeldungen auf Google News lukriert, die nicht mit den Zeitungseigentümern und Nachrichtenportalbetreibern geteilt werden. Google sieht dies naturgemäß anders und weist darauf hin, dass Millionen von Besuchern erst über Google auf Nachrichtenseiten gelangen. "Unser grundlegendstes Ziel ist es, User mit qualitativ-hochwertigen und zuverlässigen Nachrichten in Verbindung zu bringen. Glaubwürdige, sachliche, vertrauenswürdige Inhalte - das heißt, Journalismus- ist für Millionen von Usern, die mithilfe von Google nach Nachrichten suchen, entscheidend", so Marissa Mayer, Vizepräsidentin von Google im vergangen Jahr vor dem US-amerikanischen Kongress.

Zudem wies man darauf hin, dass über die Google-Seiten Traffic auf die Seiten der Nachrichtenseiten und -portale gebracht werde, von dem diese wiederum profitieren. Die Entscheidung, ob dies gewünscht sei, bleibe jedem Unternehmen selbst überlassen. Kritisiert wird jedoch nicht nur das Abschöpfen von Werbeeinahmen, sondern der Einfluss, den Google auf den Schreibstil von Journalisten hat, die sich im Kampf um die Top-Plätze in den Suchergebnissen immer mehr an jenen Methoden orientieren müssen, die Google bei der Gewichtung von Inhalten und Reihung von Suchergebnissen vornimmt.

Aus diesen Gründen war Google in letzte Zeit bemüht, als Verbündeter und nicht als Gegenspieler der Medienunternehmen wahrgenommen zu werden. Die Finanzspritze des Internetdienstleisters könnte als weiterer Vorstoß in diese Richtung gewertet werden.

(Irene Olorode)

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Irene Olorode

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