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Street View

Google muss sich selbst verpixeln

Ab sofort sind 20 deutsche Städte auf Google Street View zu sehen. Anders als in vielen anderen Ländern ist der Kartendienst in Deutschland im Vorfeld auf heftigen Widerstand von Politikern und Datenschützern gestoßen. Die deutsche Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) kritisierte den Dienst etwa als Eingriff in die Privatsphäre. Obwohl Google die Straßen schon lange mit seinen Kamerawagen abfotografiert hatte, verzögerte sich der Start folglich immer weiter.

Mehr als 244.000 Haushalte haben vorab beantragt, ihre Wohnhäuser auf den Straßenaufnahmen unkenntlich zu machen. Google betont, dies seien lediglich knapp drei Prozent der betroffenen Haushalte. Doch die Straßenansichten bekommen trotzdem weitaus mehr Lücken: Wenn auch nur ein Mieter eines Mehrfamilienhauses verlangt, die Fassade zu verpixeln, wird das ganze Gebäude unscharf dargestellt.

Diese Regelung bekommt nun auch Google selbst zu spüren. Das Münchner Büro des Internetkonzerns musste unkenntlich gemacht werden. Offenbar hatte ein Mietmieter in dem Gebäude den Antrag gestellt. Google nehme dies sehr ernst und habe dem Wunsch Folge geleistet, schreibt ein Google-Sprecher auf Twitter.

Kein Street View in Österreich

In Österreich dürfen die Google-Autos derzeit keinerlei Aufnahmen machen, denn die Datenschutzkommission erwirkte im Frühjahr die Einstellung der Fahrten. Erst wenn das seit Mai laufende Prüfverfahren abgeschlossen ist, soll ein Auflagenbescheid festlegen, welche Einschränkungen Google bei weiteren Street-View-Aufnahmen beachten muss.

Heftige Kritik erntete der Konzern unter anderem für das Scannen und Protokollieren von WLAN-Netzwerken. Aber auch unverschlüsselte E-Mails und Passwörter sollen während der Kamerafahrten aufgezeichnet worden sein.

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(futurezone)

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