Bericht

Hackerangriff auf US-Stromversorger

Update: Eine frühere Version des Artikels berichtete unter Berufung auf die Washington Post, dass russische Hacker für den Angriff auf den Stromversorger verantwortlich sind. Die Washington Post hat diese Behauptung mittlerweile widerrufen und schreibt, dass es aktuell keine Hinweise auf eine russische Beteiligung an dem Angriff gibt.

Im Netzwerk eines Stromversorgers im US-Staat Vermont ist ein Schadprogramm entdeckt worden. Der Code sei jedoch nicht benutzt worden, um den Betrieb des Stromnetzes zu stören, berichtete die Washington Post unter Berufung auf Regierungsbeamte. Wann genau die Malware entdeckt wurde, ließ der Bericht offen. Informationen, wonach russische Hacker den Stromversorger angegriffen hatten, stellten sich als falsch heraus. Der betroffene Rechner sei außerdem nicht an das Internet angeschlossen gewesen.

Peter Shumlin, der demokratische Gouverneur von Vermont, kündigte eine umfassende Untersuchung der Vorfälle an, „um sicherzustellen, dass so etwas nie wieder passiert“. Außerdem sprach er aufgrund der vermeintlichen russischen Beteiligung direkt den russischen Präsidenten an: „Vladimir Putin hat versucht, unser Stromnetz zu hacken“, so Shumlin. Die Bundesregierung forderte er auf zu handeln und derartige russischen „Einmischungen“ zu beenden.

Ukraine

Im Dezember 2015 hatte ein durch einen Hackerangriff ausgelöster Stromausfall den Westen der Ukraine für mehrere Stunden in Dunkelheit gehüllt, 80.000 Menschen waren betroffen. Russland hatte den Vorwurf, für die Cyberattacke verantwortlich zu sein, zurückgewiesen.

Laut einem in dieser Woche veröffentlichten Bericht der US-Bundespolizei FBI attackierten russische Geheimdienste in den vergangenen zwei Jahren das Computersystem der Demokratischen Partei von Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton mit betrügerischen E-Mails. Demnach setzten sie ihre Hackerversuche auch nach der Präsidentschaftswahl im November fort.

Wahlkampf beeinflusst

Die US-Geheimdienste werfen Moskau vor, mit solchen Angriffen in den US-Wahlkampf eingegriffen zu haben und dabei das Ziel verfolgt zu haben, die Chancen des Immobilienmilliardärs Donald Trump auf einen Sieg zu erhöhen. Der scheidende US-Präsident Barack Obama reagierte darauf diese Woche mit einer Reihe von Strafmaßnahmen, Moskau wies die Vorwürfe zurück, Russlands Botschaft in London reagierte sogar mit einem Meme.

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