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Digital Life

Häftlinge müssen wegen Software-Bug länger im Gefängnis bleiben

Eine fehlerhafte Software sorgt in Arizona offenbar dafür, dass Hunderte Menschen zu Unrecht länger hinter Gitter sitzen als sie eigentlich müssten. Hintergrund ist ein Gesetz, das es Menschen bei Drogenvergehen ermöglicht, früher aus dem Gefängnis entlassen zu werden. Es wird aber ignoriert. 

Grund dafür ist das Software-System ACIS, mit dem die Justizvollzugsanstalten in dem Bundesstaat seine Insassen verwaltet. Das Programm ist nicht in der Lage, die aktuelle Gesetzeslage korrekt zu interpretieren und zu erheben, wer eigentlich freikommen sollte. Das berichtete ein nicht namentlich genannter Whistleblower gegenüber der NPR-Radiostation KJZZ

Hunderte Insassen betroffen

Demnach würden deswegen “Hunderte” Insassen, die eigentlich schon entlassen werden sollten, nach wie vor im Gefängnis sitzen. Die Whistleblower haben laut eigenen Angaben bereits seit einem Jahr intern versucht, auf die Probleme aufmerksam zu machen, bevor sie sich nun an die Öffentlichkeit ge­wandt haben. 

Die lokale Gefängnisbehörde des Bundesstaates hat bestätigt, dass es Probleme mit der Software gibt. Gegenüber Gizmodo heißt es, dass die betroffenen Fälle stattdessen manuell abgearbeitet werden. Wann das mittlerweile 20 Monate alte Gesetz korrekt von der Software umgesetzt werden wird, war vorerst noch unklar. 

Radio-Webseite blockiert

Bei den Justizvollzugsbehörden in Arizona dürfte man über den Bericht jedenfalls alles andere als glücklich gewesen sein. Wie der Whistleblower im Nachhinein gegenüber KJZZ angab, wurde die Webseite der Radiostation mit dem entsprechenden Artikel im internen System der Mitarbeiter blockiert.

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