SICHERHEIT

Handy-Attacke per SMS kann Netze lahmlegen

Schicken Angreifer bestimmte Kurznachrichten auf das Gerät des Opfers, kann es zum Absturz gebracht werden. In einigen Fällen sei es sogar möglich, das Telefon vollständig außer Gefecht zu setzen. Zu den betroffenen Herstellern gehören fast alle - unter anderem Nokia, SonyEricsson, Samsung und LG.

Kurzmitteilungen bleiben oft unentdeckt

Als mögliches Angriffsziel haben Collin Mulliner und Nico Golde sogenannte "Feature Phones" ausgemacht. Das sind weit verbreitete Handys wie die Nokia-Modelle der Series 40 (3110c, 6300 und andere) oder die Walkman-Handys von SonyEriccson (W8000i, W810i, W890i), die über wenig mehr Funktionen als SMS, MP3-Player oder einen einfachen Browser verfügen. Sie dominieren derzeit nach wie vor den Handymarkt. Während ihrer Forschungsarbeiten haben Mulliner und Golde rund 120.000 Kurzmitteilungen per SMS verschickt und sind so auf genügend Fehler gestoßen, um ganze Handyreihen auszuschalten.

Einen Angriffspunkt bietet hier die SMS-Funktion. Angreifer können mit präparierten Nachrichten Sicherheitslücken ausnutzen, um beispielsweise das Handy aus der Ferne zum Absturz zu bringen oder auszuschalten. Das Tückische: Nutzer sehen diese SMS teils gar nicht.

Hersteller müssen Updates bereitstellen

Mulliner und Golde sehen darin vor allem die Gefahr, dass Angreifer ganze Netze lahmlegen können. Wenn etwa tausende Geräte sich nach einem Absturz gleichzeitig anmelden, sei dies eine große Belastung für die Infrastruktur. Die Sicherheitsexperten geben zu bedenken, dass die Fehler über Jahre hinweg bestehen bleiben, wenn die Hersteller der Handys oder die Netzbetreiber, die für gebrandete Geräte verantwortlich sind, nicht mit entsprechenden Updates reagieren, warnen Mulliner und Golde.

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(dpa/futurezone)

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