Viele Smartphones sind biometrisch abgesichert
Viele Smartphones sind biometrisch abgesichert
© Reuters/STEPHEN LAM

3D-Druck

Handy entsperren: Polizei will Fingerabdruck von totem Mann

Laut einem Bericht bei Fusion hat die Polizei in den USA den Wissenschaftler Anil Jain von der Michigan State University mit einer außergewöhnlichen Bitte kontaktiert. Der Sicherheitsexperte, der sich in erster Linie mit biometrischen Identifizierungsmethoden beschäftigt, soll den Behörden dabei helfen, den Fingerabdruck einer toten Person mittels 3D-Druck reproduzieren. So soll ein Handy entsperrt werden.

Die Details zu dem Kriminalfall durften nicht bekannt gegeben werden, da es sich dabei um eine laufende Ermittlung handelt. Nur so viel ist bekannt: Die Informationen auf dem Smartphone eines Mordopfers könnten wichtige Hinweise für die Polizei sein. Das Handy ist allerdings per Fingerabdruck gesichert.

Anstatt softwareseitig über eine Hintertür an die Daten zu kommen, hat sich die Polizei für einen anderen Weg entschieden. Weil die Behörden den entsprechenden Fingerabdruck genommen haben, als der Mann noch gelebt hat, haben sie eine Vorlage, die per 3D-Druck nachgemacht werden soll. Ob das Vorhaben erfolgreich ist, wird sich erst zeigen, derzeit wird noch daran gearbeitet.

Technische und rechtliche Fragen

Da die Fingerabdrucksensoren kapazitiv arbeiten, muss der falsche Finger leitend sein, so wie echte Haut. Um das zu erreichen wird eine kleine Schicht Metallpartikel eingesetzt.

Das Vorhaben wirft nicht nur technische, sondern auch rechtliche Fragen auf. Da es sich in dem konkreten Fall um das Handy des Opfers und nicht des Beschuldigten handelt, sei das Vorgehen rechtlich jedoch gedeckt, wie ein Experte gegenüber Fusion angibt.

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