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Umfrage

Heimische Digitalbranche hat hohen "Wohlfühlfaktor"

Beschäftigte in der österreichischen Digitalbranche fühlen sich in ihrem beruflichen Umfeld grundsätzlich wohl. Einer Umfrage von MindTake Research im Auftrag des Netzwerkes Digitalista zufolge sind 84 Prozent der Befragten sehr bis eher zufrieden mit ihrer aktuellen Position. Aber auch diese Branche ist vor dem Gender Gap nicht gefeit: So finden sich unter den Eigentümern signifikant mehr Männer.

Überraschend positiv

"Wir waren insgesamt aber positiv überrascht", unterstrich Elisabeth Oberndorfer, Obfrau von Digitalista, bei der Präsentation der Umfrage am Mittwoch in Wien. "Wir haben eigentlich ein negativeres Bild erwartet. Es herrscht aber eine hohe Zufriedenheit." Der "Wohlfühlfaktor" drückt sich dabei insbesondere durch das hohe Ranking von beruflichen Aspekten wie einem guten Arbeitsklima, kollegialer Zusammenarbeit oder Wertschätzung aus. Ein hohes Gehalt folgt erst auf den hinteren Plätzen.

Zwischen April und Mai wurden insgesamt 510 Personen befragt, "deren Tätigkeiten zu einem wesentlichen Teil aus der Konzeption, Kreation, Umsetzung bzw. Entwicklung oder der Betreuung von Online-Aktivitäten bzw. der Kommunikation im Internet besteht", wie es in den Erläuterungen heißt. Ein hohes Gehalt definieren demnach 61 Prozent der Männer und 70 Prozent der Frauen als wichtigen Erfolgsfaktor im Job, die Anerkennung stufen sie mit 85 bzw. 91 Prozent aber wesentlich höher ein.

Zufriedenheits-Unterschiede

"Das aktuelle Gehalt selbst empfindet die Mehrheit als angemessen, wobei es keine signifikanten Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt", erläuterte Eva Oberecker von MindTake Research. Mit der Position im Unternehmen sind wiederum eher Männer (69 Prozent) als Frauen (57 Prozent) zufrieden, wobei zwölf Prozent der Männer und vier Prozent der Frauen aktuell selbst Eigentümer sind. Am unteren Ende der Skala verhält es sich umgekehrt: 33 Prozent der befragten Männer verorten sich als Angestellte ohne Führungsfunktionen, während dieser Wert bei den Frauen 46 Prozent beträgt.

Etwas auseinander gingen die Antworten bei den Punkten Aufstiegschancen und -Hindernisse: Vor allem Frauen denken, dass Männer die besseren Karrierechancen haben (80 Prozent vs. 61 Prozent). Während jeweils mehr als die Hälfte der Befragten mangelnde Aufstiegschancen im Unternehmen selbst als größtes Hindernis identifiziert, liegt bei den Frauen die Familienplanung mit 45 Prozent auf dem zweiten Rang. Dem stehen 28 Prozent der Männer gegenüber, die diesen Punkt als hinderlich sehen. Insgesamt lässt sich aus den Ergebnissen ablesen, dass Gender-Klischees vor allem bei Frauen noch weitverbreitet sind.

Baustellen

"Es gibt natürlich Baustellen", betonte Oberndorfer. "Besonders was Aufstiegsmöglichkeiten, Karrierechancen und Familienplanung betrifft. Für uns als Netzwerk ist diese Studie eine Grundlage dafür, was wir in nächster Zeit an Aktivitäten setzen. Sie soll aber auch ein Tool für die gesamte Branche, Arbeitnehmer wie Arbeitgeber gleichermaßen, sein." Als Verein will Digitalista die Förderung und Vernetzung von Frauen in Digital-Berufen vorantreiben.

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