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Schlaf

HighTech-Geräte rücken Schlafapnoe zuleibe

In den modernen Industriegesellschaften finden immer mehr Menschen nicht mehr genügend Schlaf, sei es wegen Lärmbelästigungen, einem hohen Stresslevel oder einer Erkrankung. Einer aktuellen Umfrage nach leiden nach eigenen Angaben 38 Prozent der Österreicher unter Schlafstörungen, gar 57 Prozent der Befragten fühlen sich hin und wieder matt und müde.

Schlafapnoe
Wer sich trotz ausreichenden Schlafes am nächsten Morgen müde und wie gerädert fühlt, könnte unter einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) leiden. Bei dieser schlafbezogenen Atmungsstörung kommt es während des Schlafes wiederholt zu einem Kollaps im Rachenraum – mit der Folge, dass die oberen Atemwege teilweise oder ganz blockiert werden. Wenn der Atem zu lange und zu häufig aussetzt, muss die Schlafapnoe behandelt werden, da sonst das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall stark ansteigen kann. Menschen, die an einer obstruktiven Schlafapnoe leiden, haben häufiger Bluthochdruck und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In Österreich sind Schätzungen zufolge zwischen zwei und vier Prozent der 20- bis 60-Jährigen betroffen. Die Wahrscheinlichkeit, an Schlafapnoe zu erkranken, nimmt ab dem 45. Lebensjahr zu.

Beatmung
Bei Verdacht auf eine Erkrankung sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, wahrscheinlich wird der Besuch eines Schlaflabors notwendig. Leichtere Formen lassen sich im besten Fall durch Veränderung der Ernährungs- und Schlafgewohnheiten – Abnehmen, kein Alkohol, auf der Seite schlafen – abmildern.

Meist kommt bei der Behandlung einer obstruktiven Schlafapnoe die CPAP-Methode (Continuous Positive Airway Pressure, dt.: kontinuierlicher positiver Atemwegsüberdruck) zum Einsatz. Hierbei wird über eine Beatmungsmaske Raumluft in die Atemwege gepumpt. Durch den leichten Überdruck bleiben die Atemwege offen, ein Kollaps wird verhindert. Neben der CPAP- Methode gibt es leicht abgewandelte Sonderformen: Bei der APAP-Methode wird der Druck der verabreichten Atemluft der Atmung angepasst, BiPAP-Geräte sorgen für einen niedrigeren Druck beim Ausatmen und einen höheren Druck beim Einatmen.

Therapie
Auch wenn eine solche Behandlung die obstruktive Schlafapnoe nicht heilen, sondern nur die Symptome lindern kann, kann sie doch für eine deutlich verbesserte Schlaf- und Lebensqualität sorgen. Der Einsatz muss aber lebenslang erfolgen, nach dem Absetzen der Behandlung kehren die Symptome sehr schnell wieder zurück.

Allerdings sind die Atemmasken inklusive der Therapiegeräte anfangs für viele etwas gewöhnungsbedürftig – was sowohl auf die Geräusche des Geräts als auch die beengende Wirkung der Maske zurückzuführen sein dürfte. Eine andere Frage ist wiederum schnell geklärt. Die Geräte sind zwar nicht billig, werden aber im Allgemeinen im Rahmen einer vom Arzt verordneten Therapie von der Krankenkasse bezahlt.

Geräte
Schlaftherapiesysteme für die CPAP- und die BiPAP-Methode zur Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe hat unter anderem Philips Respironics im Angebot. Der niederländische Konzern hat im Jahr 1985 das erste kommerzielle CPAP-Gerät auf den Markt gebracht und seitdem weiter an Verbesserungen getüftelt. Die Geräte der REMstar-Familie wie das SystemOne REMstar Auto A-Flex (etwa 1.500 Euro) oder BiPAP Auto (knapp 3.000 Euro) lassen sich dank zusätzlichen Funktionen wie den Flex-Technologien individuell auf die Wünsche der Nutzer einstellen.

Auf einer SD-Karte können die Schlafdaten gespeichert und von Ärzten ausgewertet werden. Zudem soll die eigens entwickelte App SleepMapper (Gratis für iOS und Android, aktuell nur in Nordamerika erhältlich) die Motivation, die Beatmungsmaske zu tragen, erhöhen. Denn in den USA setzen mehr als die Hälfte der unter Schlafapnoe Leidenden die Behandlung mit den Therapiesystemen nach weniger als einem Jahr ab.

Der durch die App mögliche Zugriff auf die eigenen Daten sowie Tipps für die richtige Einstellung von Maske und Gerät sollen die Abbruchrate verringern helfen. Je nach Bedarf und Wunsch des Patienten gibt es eine breite Palette von verschiedenen Beatmungsmasken, darunter Nasen-, Mund-Nasen-, und Minimal-Kontakt-Masken.

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