© dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

US Army

Hobby-Drohne mit Drei-Millionen-Dollar-Rakete abgeschossen

Ein Verbündeter der US-Armee hat einen Hobby-Quadcopter, der rund 200 bis 300 Euro kostet, mit einer „Patriot“-Flugabwehrrakete abgeschossen. Diese kosten üblicherweise zwischen 2,5 und 3,4 Millionen US-Dollar pro Stück. Das verriet US-General David Perkins auf einer Veranstaltung am Montag. „Nun ja, das hat funktioniert, sie haben sie erwischt. Und wir alle lieben ja Patriot-Raketen“, erzählte Perkins auf der Veranstaltung der „Association of the United States Army“, einer Interessensvertretung der US-Armee.

Wer die Rakete abfeuerte, wollte Perkins nicht verraten. Es handle sich aber um einen „engen Verbündeten“, der mit Feinden zu kämpfen hatte, die die Quadcopter verwendeten. Zuletzt gab es Bilder aus dem Irak, die modifizierte Quadcopter zeigten. Diese wurden so umgebaut, dass sie Granaten in der Nähe von irakischen Polizisten und Militärpersonal abwerfen konnten.

Nicht verhältnismäßig

Trotz dieser Bedrohung bezweifelt Perkins, dass der Einsatz der kostspieligen Rakete die richtige Maßnahme war. „Wenn man das ganze wirtschaftlich betrachtet, bin ich mir nicht sicher, ob das Verhältnis gegenüber dem Nutzen stimmt“, so Perkins. „Eigentlich würde ich mir als Feind jetzt denken: ‚Hey, ich kaufe auf Ebay so viele 300-Dollar-Drohnen wie möglich und beseitige alle Patriot-Raketen, die es gibt‘.“

Dass die Raketen für den Einsatz gegen kleine Quadcopter hoffnungslos überdimensioniert sind, zeigen auch die technischen Daten. So fliegen Patriot-Raketen mit Mach 3 bis Mach 5 – also der fünffachen Geschwindigkeit von Schall – und transportieren einen bis zu 91 Kilogramm schweren Gefechtskopf – mehr als das 65-fache eines vergleichbaren Quadcopters, wie der DJI Phantom 4. Kritiker merken zudem an, dass der Radar derart kleine Ziele womöglich verfehlen könnte.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

mehr lesen
Michael Leitner

Kommentare