Internetpionier Paul Baran gestorben
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Paul Baran, einer der Pioniere des Internets, ist tot. Der Ingenieur hatte die Idee, Informationen in Datenpakete zerlegt zu versenden - eine Grundlage für das staufreie Funktionieren des Netzes. Baran starb am Samstag an den Folgen von Lungenkrebs in seinem Haus in Palo Alto in Kalifornien, wie die New York Times am Montag berichtete. Er wurde 84 Jahre alt und hinterlässt einen Sohn sowie drei Enkelkinder.
Baran hatte sich früh mit der Frage beschäftigt, wie man Kommunikationsstrukturen schützen kann, zum Beispiel gegen Atomangriffe. Mitten im Kalten Krieg entwickelte er die Idee der Dezentralisierung. Die Daten sollten nicht in großen Einheiten, sondern überall verteilt gespeichert und abrufbar sein - heute mit dem Internet eine Alltäglichkeit. „Paul hatte keine Angst eine Richtung entgegen der gängigen Meinung einzuschlagen“, sagte sein Kollege Vinton Cerf gegenüber der New York Times.
Daten in Pakete zerlegen
Barans entscheidende Idee waren allerdings seine „Nachrichtenblöcke“. Informationen sollten nicht tröpfchenweise, sondern in Datenpakete zerlegt durchs Netz gejagt werden. Am Bestimmungsort angekommen, werden sie wieder zusammengesetzt und der Empfänger bekommt seinen Text, sein Foto oder seine Musikdatei. Mit dieser Idee wurde und wird verhindert, dass es wegen riesiger Mails zu Staus auf der Datenautobahn kommt. Allerdings hatte der Engländer Donald Watts Davies zur gleichen Zeit die gleiche Idee. Weil er, unterstützt von den Behörden, mehr veröffentlichte, gilt er oft als Vater des „packet switching“.
Ausgezeichnet für seine Erfindungen
Baran wurde 29. April 1926 in der polnischen Stadt Grodno geboren, im Alter von zwei Jahren wanderte er und seine Familie in die USA aus. Sein Vater eröffnete in Philadelphia ein Geschäft, für das Baran in seiner Jugend arbeitete. Er studierte Elektrotechnik und fand später Arbeit bei der RAND Corporation, wo die Arbeiten am heutigen Internet ihren Ausgang nahmen. Später war er als Zukunftsforscher und Unternehmer tätig. 2008 wurde er von US-Präsident George W. Bush mit der „National Medal of Technology and Innovation“ ausgezeichnet. 2007 wurde er in die „Inventors Hall of Fame” in Ohio aufgenommen.
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