Rahmenlose Handys, elektrische selbstfahrende Autos und lernbereite Maschinen: Willkommen im Jahr 2017
Rahmenlose Handys, elektrische selbstfahrende Autos und lernbereite Maschinen: Willkommen im Jahr 2017
© Reuters, APA, Xiaomi

Vorschau

IT-Trends 2017: Das erwartet uns in diesem Jahr

2016 ist offiziell Geschichte. Die Tops und Flops aus dem Jahr, dass uns Pokemon Go gebracht und zahlreiche Promis genommen hat, haben das Fundament für die Trends 2017 gelegt. Das Debakel um das explodierende Galaxy Note 7 setzt Samsung unter Zugzwang. Dem südkoreanischen Unternehmen wird bei seinem nächsten Spitzenmodell besonders genau auf die Finger geschaut werden.

Das Galaxy S8 wird vermutlich im April vorgestellt. Damit das S8 optisch nicht mit dem in Verruf geratenen Note 7 verglichen wird, könnte Samsung auf ein rahmenloses Design setzen. Durch ein gebogenes Display und Bautricks sieht es so aus, als würde das Smartphone nur aus dem Bildschirm bestehen – ohne Rahmen links und rechts. Der chinesische Hersteller Xiaomi hat mit dem Mi Mix vor Kurzem bereits so ein rahmenloses Handy veröffentlicht.

Auch Apple will Insidern zufolge auf so ein Design setzen. 2017 wird die zehnte iPhone-Generation erscheinen. Um das Jubiläum zu feiern, plant Apple angeblich ein Luxus-Modell, das ein rahmenloses 5,8 Zoll großes OLED-Display haben wird. Die Ankündigung wird wohl im September erfolgen.

Lernwillige Maschinen

Künstliche Intelligenz, neurale Netzwerke und Machine Learning: Die Maschinen werden klüger. Mehrere Unternehmen haben 2016 Fortschritte gemacht, menschliche Intelligenz zu entschlüsseln und auf Computer zu übertragen. Dadurch erlangen Maschinen die Fähigkeit zu lernen. Die dazu benötigte Rechenleistung wird in der Cloud bereitgestellt. IBM Watson und Google DeepMind nutzen dieses Prinzip. Beide werden bereits versuchsweise im Medizinbereich eingesetzt, um Diagnosen zu stellen.

Tesla nutzt bei seinen Elektroautos ein ähnliches System. Die Fahrzeuge scannen permanent die Strecke und schicken die Daten an Tesla-Server. Dort werden daraus hochauflösende Karten erstellt, die wiederum allen Tesla-Autos zur Verfügung gestellt werden. Dadurch kann der Fahrassistent Tesla Autopilot präziser selbstständig steuern. Auch BMW will mittels künstlicher Intelligenz seine selbstfahrenden Pkw-Systeme verbessern und kooperiert dazu mit IBM.

Mehr Elektroautos

A DS electric E-Tense concept car is displayed on media day at the Paris auto show, in Paris, France, September 30, 2016. REUTERS/Benoit Tessier
Wegen Tesla werden Elektroautos nicht mehr als Ökomobile, sondern als Hightech- und Luxus-Fahrzeuge gesehen. Der Trend setzt sich 2017 fort. Egal ob Jaguar, Porsche oder Mercedes: Die Auswahl an Mittelklasse- und Luxusfahrzeugen wird größer. Viele der neuen Modelle werden selbstständig fahren können, wenn auch vorerst nur auf bestimmten Straßen, wie Autobahnen. In europäischen Städten wird es Pilotprojekte geben, bei denen autonome Fahrzeuge als öffentliches Verkehrsmittel unterwegs sind.

Nicht nur im Auto, sondern auch zuhause werden Assistenzsysteme Einzug halten. Sprachassistenten, wie Amazons Alexa oder Apples Siri werden sich mit smarten Küchengeräte und anderen Gegenständen im Haushalt vernetzen. Dieser Prozess wird in Österreich aber eher schleichend passieren, da unser Markt für die großen Firmen keine Priorität hat. Mit der weiten Verbreitung von Internet-of-Thing-Geräten werden aber auch die Cyberattacken darauf zunehmen. 2016 hat gezeigt, dass viele dieser smarten Hausgeräte schlecht oder gar nicht gesichert sind. 2017 wird das voraussichtlich nicht anders werden.

Auch für Virtual Reality, einen der großen Hypes von 2016, sieht es nicht so gut aus. Es ist ruhig um die virtuelle Realität geworden. 2017 scheint eher das Jahr von Augmented Reality (AR) zu werden, also der Mischung aus echter und virtueller Realität. Vorboten aus 2016 dafür sind das Handy-Spiel Pokemon Go und Microsofts AR-Headset HoloLens.

Unterhaltung und Gaming

Nintendo Switch
Aufgrund des großen Erfolgs von Super Mario Run ist damit zu rechnen, dass Nintendo 2017 weitere Smartphone-Games vorstellen wird. Eine Inflation ist aber nicht zu erwarten: Nintendo wird behutsam vorgehen und sich Zeit zwischen den Releases lassen, um die hohe Qualität und den hohen Preis seiner Apps halten zu können. Nicht absehbar ist, wie erfolgreich die neue Konsole Nintendo Switch wird, die vermutlich im März erscheinen wird. Sollte der mobile Teil der Konsole eine schlechtere Grafikqualität und Akkulaufzeit als aktuelle Smartphones haben, wird dies potenzielle Kunden abspringen lassen.

Microsoft wird eine halb-neue Konsole bringen. Project Scorpio ist eine leistungsstärkere Version der Xbox One und damit das Gegenstück zu Sonys PS4 Pro. Wann genau Scorpio erscheint, ist noch unbekannt. Microsoft verspricht, dass die Leistung deutlich höher als die PS4 Pro ist, wodurch „echtes 4K-Gaming“ möglich wird.

Da UHD-TVs immer günstiger werden, steigt deren Verbreitung. Davon werden auch Streaming-Dienste wie Netflix und Amazon profitieren, die oft schon in den Smart-TV-Funktionen der neuen Geräte vorinstalliert sind. Sollten sich diese beiden Anbieter keine groben Schnitzer leisten, etwa im Bereich Datenschutz, dürfte ihnen ein gutes Jahr bevorstehen, denn Streaming wird immer beliebter. Die Knebelverträge, die verhindern, dass manche Serien auf Netflix und Co. gezeigt werden, bevor sie im deutschsprachigen Fernsehen ausgestrahlt wurden, wird es vermutlich weiterhin geben. Das wird aber durch hochqualitative Eigenproduktionen von Netflix und Amazon wett gemacht werden.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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Gregor Gruber

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