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Urteil

Italien: Gericht gibt Handy Schuld an Hirntumor

Ein italienisches Gericht hat entschieden, dass die exzessive Nutzung eines Mobiltelefons für die Arbeit einen Hirntumor verursacht haben soll. Der 57 Jahre alte Kläger war demnach 15 Jahre lang auf sein Mobiltelefon angewiesen, das er jeden Tag drei bis vier Stunden für die Arbeit benötigte. Die Nutzung soll seinen Anwälten zufolge einen gutartigen Hirntumor verursacht haben. Das Urteil wurde bereits am 11. April gefällt, allerdings wurde erst jetzt die Entscheidung des Gerichts von Ivrea veröffentlicht.

Gehör am rechten Ohr verloren

„Ich hatte keine andere Wahl als meine Kollegen über das Mobiltelefon anzurufen und die Arbeit zu organisieren - 15 Jahre lang habe ich sie ständig angerufen, von zuhause oder aus dem Auto“, so Roberto Romeo, der Kläger. Der Tumor wurde bereits 2010 diagnostiziert, als Romeo bemerkte, dass er plötzlich nichts mehr auf dem rechten Ohr hören konnte. Da der Tumor gutartig war, konnte dieser entfernt werden. Allerdings musste dabei auch der Hörnerv entfernt werden, wodurch er nun auf dem rechten Ohr taub ist.

Heftige Debatte

Dadurch stehen ihm nun 500 Euro monatlich an Schadenersatz zu. Romeo wolle aber dennoch Handys nicht verteufeln, er glaube aber „dass wir ein bisschen besser aufpassen sollten, wie wir diese verwenden“. Das Gericht könnte mit dem Urteil einen Präzedenzfall für ähnliche Klagen geschaffen haben, obwohl die meisten Studien keinerlei gesundheitliche Gefahren durch Handystrahlung entdecken konnten.

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