Walt Disney Bilder mit sexuellen Anspielungen als Stein des Anstoßes
Walt Disney Bilder mit sexuellen Anspielungen als Stein des Anstoßes
© Walt Disney Pictures

Prozess

Jugendlicher verklagt Snapchat wegen sexueller Inhalte

Dass Snapchat unter anderem wegen nicht jugendfreier Inhalte groß geworden ist, ist ein alter Hut. Ein Jugendlicher und seine Mutter wollen nun in Kalifornien vor Gericht ziehen und Snapchat wegen sexuell eindeutiger Inhalte anzeigen, welche von der Plattform über das Discover-Feature aufbereitet und verbreitet werden. Dabei handelt es sich nicht um User-Fotos, sondern Links zu Medienartikeln von externen Quellen - eine Möglichkeit für Snapchat, Geld zu verdienen.

Disney-Bilder als Anstoß

Als Beispiel wird ein Buzzfeed-Artikel angeführt (23 Pictures That Are Too Real If You've Ever had Sex With a Penis), der ohne entsprechende Warnung von Snapchat angezeigt und empfohlen wurde. In diesem sind 23 Bilder von Disney-Filmen zu sehen, welche durch die Beschreibung im Bildtext eine eindeutig sexuelle Konnotation bekommen. Ein anderer beanstandeter Artikel philosophiert über "Zehn Dinge, an die er denkt, wenn er Dich nicht zum Orgasmus bringen kann".

Die Mutter des jugendlichen Klägers zeigte sich schockiert, dass Snapchat offenbar kuratiert solche Inhalte in einer App anzeige, die ab 12 Jahren freigegeben sei. In der Beschwerdeschrift heißt es: "Millionen von Eltern in den USA haben keine Ahnung, dass Snapchat explizit sexuelle und verletzende Inhalte kuratiert und ihren Kindern weitergibt." Der Dienst habe seinen eigenen Profit durch das Discover-Feature über die Sicherheit von Kindern gestellt. Die Anwälte wollen daher eine Sammelklage erreichen.

Snapchat hat die Verantwortung für die externen Inhalte zurückgewiesen. Die Medienpartner hätten redaktionelle Unabhängigkeit, die Snapchat auch weiterhin unterstütze, so die knappe Antwort eines Sprechers. Laut The Verge soll Snapchat aber tasächlich auch in die Auswahl und Präsentation dieser Inhalte eingreifen.

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