Kununu: Der Blick hinter die Firmenkulissen
Kununu: Der Blick hinter die Firmenkulissen
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Kununu: Der Blick hinter die Firmenkulissen

Kununu: Der Blick hinter die Firmenkulissen

"Österreich ist kein Nachzügler mehr, Social Media ist in den Chefetagen angekommen." Zu diesem Schluss kommt jedenfalls Martin Poreda, einer der beiden Gründerbrüder von Kununu, einem Bewertungs-Portal für Unternehmen. Seit dem Relaunch der Webseite Ende September verzeichnet der Marktführer im deutschsprachigen Raum eine Vervierfachung von Bewertungen, die die Nutzer über Arbeitgeber online schreiben - wodurch man sich klar von der Konkurrenz abheben könne. "Pro Jahr kommen drei neue Jobbewertungseiten dazu und vier wieder weg", sagt Poreda. Er und sein neunköpfiges Team verzeichnen - je nach Saison - zwischen 500.000 und 700.000 Besucher auf der Webseite, die insgesamt 67.300 Bewertungen zu etwa 29.500 Firmen abgegeben haben."Für uns ist jede Webseite ein Mitbewerber, der einen Blick hinter die Kulissen einer Firma erlaubt", so Poreda. Im Social -Media-Bereich hätte sich bei Unternehmensaktivitäten mittlerweile diese Reihenfolge etabliert: Zuerst werden eine Facebook-Seite sowie ein XING-Profil erstellt, dann ein Account bei Kununu angelegt. Poreda zufolge liege seine Webseite noch vor dem Kurznachrichten-Dienst Twitter, weil "viele Unternehmen einfach nicht wissen, worüber sie die ganze zeit twittern sollen."Länder im VergleichSeit dem Start von Kununu vor etwa vier Jahren hätten sich Unterschiede in der Nutzung in den Ländern, in denen die Webseite vertreten ist, gezeigt. Während die Normalnutzer sehr homogen agieren würden, würden die Unternehmen in den verschiedenen deutschsprachigen Ländern sehr unterschiedlich ticken. In der Schweiz würden sich die noch die meisten Firmen gegen Bewertungen während, in Österreich sei man eher "lethargisch", während in Deutschland bereits proaktiv zu Arbeitnehmer-Stimmabgaben aufgefordert werden würde.Sehr einheitlich seien die drei Länder, wenn es um die beliebteste Branche gehe. "Die IT-Branche ist am gefragtesten", so Poreda. Zu Unternehmen wie T-Mobile oder Mobilkom würden die meisten Bewertungen abgegeben werden. Das sei in den Nachbarländern sehr ähnlich, "nur in der Schweiz sind natürlich auch ein paar Banken ganz vorne dabei."Stabiles GeschäftsmodellMit dem verkauf von eigenen Unternehmens-Accounts hat Kununu offenbar ein funktionierendes Geschäftsmodell gefunden. Firmen können sich auf speziellen Profilen in Text, Bildern und Videos präsentieren. Dafür sind Gebühren zwischen 3000 und 20.000 Euro pro Jahr fällig - die sich laut Gründer Poreda vor allem DAX- und ATX-Unternehmen leisten würden. Mittlerweile ist das Start-up-Team auf neun Personen angewachsen, die Wirtschaftskrise konnte der kleinen Firma nichts anhaben. Von intensivierter Job-Suche war in der Krisenzeit aber auch nichts zu bemerken. "Offenbar war jeder froh, einen Sessel unter dem Hintern zu haben", so Poreda. Ein Trend zeige sich jedenfalls kontinuierlich: Die meisten Besucher des Bewertungs-Portals sind keine Arbeitslosen, sondern Menschen mit fixem Job.(Jakob Steinschaden)

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