Schüler, Gewalt
Schüler, Gewalt
© KURIER /gruber franz

Datenskandal

Leck bei Schülerdaten laut Bifie abgedichtet

Die Quelle der im Internet aufgetauchten Daten sei noch am Dienstagnachmittag nach Erscheinen eines Berichts der "Presse" "lokalisiert und jede nicht autorisierte Zugriffsmöglichkeit geschlossen" worden.

In der Aussendung betonte das Institut am Mittwoch, dass lediglich Datensätze aus der Informellen Kompetenzmessung (IKM) betroffen gewesen seien, mit der Schüler auf die Bildungsstandards vorbereitet werden. Darüber hinausgehende Informationen, etwa zur neuen Matura oder zur Überprüfung der Bildungsstandards, seien nicht einsehbar gewesen.

"Es wurden sofort alle nötigen Schritte eingeleitet, um möglichst rasch eine umfassende und präzise Darstellung sämtlicher Vorgänge vorlegen und Konsequenzen ziehen zu können", werden die Bifie-Direktoren Martin Netzer und Christian Wiesner zitiert.

Lehrergewerkschaft entrüstet

Die Lehrergewerkschaft fordert nach dem Datenleck bei Schülertests des Bundesinstituts für Bildungsforschung (Bifie) einen vorläufigen Stopp von allen zentralen personenbezogenen Datenerhebungen etwa für PISA-Studie, Bildungsstandard-Tests und Zentralmatura. „Bevor das nicht vollständig aufgeklärt ist, haben diese Dinge zu unterbleiben“, so der Vorsitzende der ARGE Lehrer, Paul Kimberger, zur APA.

Die ARGE Lehrer ist der Zusammenschluss der Lehrergewerkschaften der verschiedenen Schultypen. Ohne die Daten der Schüler sind zumindest die Auswertungen der PISA-Studie und der Standard-Erhebungen kaum möglich. Für Kimberger ist das Leck bei den informellen Kompetenzmessungen „der größte Datenskandal der österreichischen Schulgeschichte“. Sollte Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) tatsächlich schon seit Dezember Bescheid gewusst haben, sei deren Untätigkeit „ein ebenso großer politischer Skandal“, hieß es in einer Aussendung.

Die VP-nahe Schülerunion und das Team Stronach fordern in Aussendungen eine „lückenlose Aufklärung“ des Datenlecks. Die FPÖ bringt im Bundesrat eine dringliche Anfrage zum „Datensicherheitsdesaster“ an Heinisch-Hosek ein. Die NEOS kritisieren vor allem die Untätigkeit der Verantwortlichen: „Der eigentliche Skandal ist nicht, dass das Ministerium sensible Daten anderer auf rumänischen Servern offen liegen lässt - viel schwerwiegender ist, dass das Ministerium und das BIFIE offensichtlich bisher nichts dagegen unternommen haben“, hieß es in einer Aussendung.

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