eHealth

Linz: Patienten manipulierten Schmerzpumpen

Zwei im April 2011 bei Kämpfen in ihrer Heimat schwer verletzte Libyer haben im Linzer Allgemeinen Krankenhaus (AKh) die Codes für Schmerzpumpen geknackt und sich selbst viel zu hohe Dosierungen verabreicht. Sie mussten tagelang in der Intensivstation behandelt und teils künstlich beatmet werden, einer erlitt beinahe einen Atemstillstand. Der Vorfall liegt bereits knapp ein Jahr zurück, seither wurden - auch in anderen Spitälern Österreichs - Konsequenzen daraus gezogen.

Ende 2011 kamen die Libyer zur Behandlung nach Linz. Sie erhielten eine Schmerzpumpe. Dieses Gerät erlaubt es dem Patienten, innerhalb enger Grenzen selbst die Dosis des Medikaments zu beeinflussen. Allerdings fiel bei den beiden nach einiger Zeit ein ungewöhnlich hoher Verbrauch auf.

Codes aus dem Internet
Die Männer hatten sich im Internet die Codes für die Pumpen besorgt, mit denen Ärzte normalerweise die Geräte programmieren. Laut Anästhesie-Primar Hans Gombotz wurden die Pumpen sofort nach Auffliegen der Aktion abgehängt und stattdessen Schmerzpflaster verwendet. Die Patienten seien durch die hohen Dosen aber von Opiaten abhängig geworden.

Das AKh verständigte nach den Vorfällen das Ministerium. Daraufhin wurden auch andere Spitäler über das Problem informiert. Mittlerweile wurden die Geräte - auch in anderen Häusern - großteils ersetzt, bei den noch vorhandenen wurde der Code im Sinne der Patientensicherheit geändert.

Mehr zum Thema

  • Tabletten mit Funkchip überwachen Patienten
  • Handys registrieren die Ausbreitung von Malaria
  • Apps im Gesundheitswesen auf dem Vormarsch
  • Online-Portale sollen chronisch Kranken helfen

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare