LISP-Erfinder John McCarthy verstorben

LISP-Erfinder John McCarthy verstorben

McCarthy wurde im Jahr 1927 als Sohn von sozialistischen Einwanderern in Boston geboren. Er brachte sich selbst bereits in seiner Kindheit Mathematik bei. Mit 24 hatte er seinen Doktortitel von der Princeton Universität in der Tasche und begann, mit den „ganz Großen“ der Industrie zusammen zuarbeiten. Nun gab die Stanford Universität bekannt, dass der "Vater der Artificial Intelligence" im Alter von 84 Jahren verstorben war.

Unter Entwicklern war McCarthy am besten bekannt als der Erfinder von LISP, die Programmiersprache, die er 1958 während seiner Zeit am MIT entwickelt und Seminararbeiten darüber publiziert hatte. LISP wurde ursprünglich für Anwendungen von Künstlicher Intelligenz entwickelt, aber wurde sehr schnell von der Industrie adaptiert und wurde unter Entwicklern rasch sehr populär.

"Kombination aus Ideen"McCarthy hat LISP zwischen 1956 und 1958 entwickelt. Zur selben Zeit wurde er als „Sloan Fellow“ im Bereich der Physical Science gefördert. „Es wurde klar, dass die Kombination aus Ideen ein mathematisches System sowie eine praktische Programmiersprache ergeben“, so McCarthy über seine eigene Erfindung.

McCarthy hat zudem als erste Person den Begriff Artificial Intelligence geprägt. 1955 hat er die Disziplin als „Wissenschaft und Technik, um intelligente Maschinen zu erzeugen“ bezeichnet. Er publizierte eine Vielzahl an akademischen Publikationen in diesem Bereich. 1962 gründete er zudem das „Stanford Artificial Intelligence Laboratory“ (SAIL).

Schach: Computer schlägt MenschDer Wissenschaftler war damals sehr optimistisch, dass ein Computer bis zu den 1970er-Jahren in der Lage sein werde, einen Menschen beim Schach spielen zu schlagen. Das dauerte dann im Endeffekt allerdings ein paar Jahrzehnte länger.

McCarthy schrieb neben wissenschaftlicher Literatur auch Science Fiction und kommentierte Zukunftstechnologien. Er prognostizierte, dass die Manipulation von genetischem Code die größte wissenschaftliche Entwicklung des 21. Jahrhunderts sei. Er war sich aber auch der Gefahren von Pseudowissenschaften bewusst und warnte davor, Bereiche wie die Entwicklung von Nuklearenergie zu ignorieren.



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