Fehlschlag

Megaupload plante Börsengang

Kim Dotcom, Gründer des ehemals größten Filesharingdienstes Megaupload, bestätigte nun gegenüber dem Blog Torrentfreak, dass er mit seinem Unternehmen einen milliardenschweren Börsengang plante. Bereits kurz nach seiner Verhaftung berichtete das Schweizer Handelsblatt in seiner Onlineausgabe über die Pläne von Megaupload. Demnach hatten die Verantwortlichen von Megaupload bereits Gespräche mit den "Big Four", den wichtigsten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, sowie einigen der größten Banken geführt und standen kurz davor, das Unternehmen an die Börse zu bringen. All das geschah, während die US Behörden noch Ermittlungen gegen Megaupload durchführten, deren Verhaftungen im Januar das auf mehrere Milliarde Dollar geschätzte Geschäft platzen ließen.

Kampf gegen Vorwürfe
Damit wäre, zumindest nach Sicht der US-Behörden, eine "kriminelle Organisation" auf den Aktienmarkt gelangt. Als solche wird Megaupload zumindest in der Anklageschrift bezeichnet, in der auch die Rede von einer "gewaltigen Verschwörung" sei - nicht ohne Grund wies Dotcom die Vorwürfe als "Unsinn" von sich. Denn als Vorbereitung auf den Börsengang wollte Megaupload den Big Four vollkommenen Zugang zu allen Geschäftsbereichen erlauben. Eine Vorgehensweise, die, wie Torrentfreak anmerkt, zumindest eine "kriminelle Organisation" nicht an den Tag legen würde. Robert Lim, ein in Hong Kong tätiger Unternehmensberater, der von Megaupload Anfang 2011 mit den Planungen für den Börsengang beauftragt wurde, sah nach eigenen Angaben dem Geschäft optimistisch entgegen. "Die meisten Rückmeldungen der Banken und Investoren waren positiv. Solange sich Megaupload weiter an die von den Big Four vorgegebene Roadmap halten hätte können, hätte es keinerlei Probleme mit dem Börsengang gegeben."

Hohe Nachfrage an profitablen Unternehmen
Der Filesharingdienst wäre wohl auch am Börsenmarkt relativ gut angekommen, denn im Gegensatz zu zahlreichen anderen Konkurrenzunternehmen aus der Technologiebranche schrieb Megaupload sogar recht hohe schwarze Zahlen. Für Lim war die Nachricht über die Verhaftung von Dotcom ein Schock und er hofft, dass die Expansionspläne für Megaupload ihm als Indizien bei der Verteidigung seiner Position helfen. Denn auch wenn es die Megaupload-Gründer nicht von allen Anklagepunkten befreien dürfte, spricht es zumindest gegen die Theorie der US-Behörden einer kriminellen Organisation.

Mehr zum Thema

  • Hotfile: Populärste Downloads sind legal
  • Kim Dotcom darf wieder ins Internet
  • Kim Dotcom erhält mehr Geld
  • Kim Dotcom könnte Vermögen zurückbekommen
  • USA beantragen Dotcom-Auslieferung

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare