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Wien

Mehr Videoüberwachung im Gemeindebau

„Bis zum Spätsommer sollen zu den bereits etwa 1800 Kameras noch weitere 1000 kommen“, sagte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) am Freitag. Die Videoüberwachung wurde im April 2008 zunächst als Probebetrieb in acht Wohnhausanlagen eingeführt. Damit soll vor allem gegen Vandalen und Müllsünder vorgegangen werden.

Derzeit werden 22 städtische Wohnhausanlagen videoüberwacht. Eine Bedarfsanalyse hatte ergeben, dass neben den bereits 1800 in diesen Bauten installierten Kameras noch weitere 1000 für eine bessere Überwachung notwendig sind. „Dabei werden sogenannte Angsträume - das sind Garagen und Keller - oder Problembereiche, wie Müllplätze, überwacht“, sagte Ludwig. Wichtig sei jedoch, dass dabei die Intimsphäre des Mieters gewahrt bliebe. Daher würden weder Eingangsbereiche noch Wohnungszugänge gefilmt werden, versicherte der Stadtrat.

Stichproben von Live-Bildern
Die Daten der Aufzeichnungen werden 72 Stunden lang gespeichert. Bei strafrechtlichen Vergehen werden diese an die Polizei weitergeleitet. Für das Problem der Müllsünder wurde eine stichprobenhafte Sichtung des Videomaterials durch die Ordnungsberater eingerichtet. Sie haben Zugriff auf Live-Bilder aus extra freigeschalteten Kameras im Keller oder an den Müllplätzen und können bei Vergehen unmittelbar einschreiten.

„Die Videoüberwachung ist ein weiterer Mosaikstein im besseren Zusammenleben in den Gemeindebauten“, erklärte der Wohnbaustadtrat. Laut Wiener Wohnen konnten Sachbeschädigungen durch Vandalismus in den überwachten Gemeindebauten um mehr als die Hälfte reduziert werden. Schadenskosten seien zum fast 70 Prozent zurückgegangen.

1,42 Millionen Euro jährliche Kosten
Die Kosten der Videoüberwachung werden zur Gänze von Wiener Wohnen getragen. In den ersten fünf Jahren betragen diese für die insgesamt 2.800 Kameras inklusive Installierung, Wartung und Abschreibung 1,42 MillionenEuro jährlich. Danach würden sich die Kosten bei laufendem Betrieb auf eine halbe Million Euro pro Jahr reduzieren, betonte Ludwig.

Der Probebetrieb für die Videoüberwachung startete im April 2008 in acht Wiener Gemeindebauten. Im Dezember 2009 hatte dann die Österreichische Datenschutzkommission im Bundeskanzleramt einer zeitlich unbefristeten Weiterführung des Projekts zugestimmt.

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