Heikler Besuch

Microsoft-CEO Satya Nadella reist nach China

Zwei Tage nach der Eröffnung eines Kartell-Verfahrens gegen Microsoft in China hat der weltgrößte Software-Konzern einen Besuch von Firmenchef Satya Nadella im Reich der Mitte angekündigt. Nadella werde Ende September aufbrechen, erklärte das US-Unternehmen am Donnerstag.

Allerdings sei der Besuch bereits vor dem Beginn der Ermittlungen in China geplant worden. Es war unklar, ob sich Nadella mit chinesischen Behörden oder Vertretern der Kartellbehörde SAIC treffen wird. Dieser war eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Probleme mit der Transparenz

Die State Administration for Industry and Commerce (SAIC), die das Verfahren leitet, verdächtigt Microsoft, der unvollständigen Offenlegung von Windows und Office. Außerdem soll es Probleme mit der Distribution und dem Vertrieb des Windows Media Player und des MS Internet Explorers geben.

Erst vor wenigen Wochen haben chinesische Behörden Büros von Microsoft durchsucht. Die Standorte des Konzerns aus Redmond wurden in mehreren chinesischen Städten überprüft.

Kein Einzelfall

Die Kartellwächter hatten am Dienstag die Ermittlungen bekanntgegeben. Die chinesischen Behörden sind zuletzt auch gegen andere westliche Firmen vorgegangen, darunter auch Mercedes-Benz. Außerdem gibt es derzeit Kartelluntersuchungen die den US-Chiphersteller Qualcomm betreffen. Qualcomm werden wettbewerbsfeindliche Geschäftspraktiken vorgeworfen.

China will eigenes Betriebssystem

Ein Dorn im Auge Microsofts sind die Raubkopien, die China sogar von Behörden eingesetzt werden. China hatte erst kürzlich angekündigt, mit einem eigens entwickelten Betriebssystem US-Konzerne zurückdrängen zu wollen. Ab Oktober soll das Betriebssystem für PCs angeboten werden. Später soll auch eine mobile Version für Smartphones und Tablets folgen. Ob die Verfahren gegen US-Technologiekonzerne damit ihm Zusammenhang steht, ist unklar.

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